Faktor-Optionsscheine Broschüre

Faktor-Optionsscheine_Broschuere

Dirk Grunert Leiter Retail & Institutional Structured Products Deutschland/Österreich/Schweiz Liebe Anlegerinnen und Anleger, Faktor-Optionsscheine (auch Faktor-Zer- tifikate genannt) haben inzwischen einen wichtigen Platz im Optionsscheine- universum eingenommen. Die dem Produkt immanente Dynamik und der konstante Hebel über die Laufzeit haben für eine signifikant steigende Kundennachfrage gesorgt. Mit der Einführung von Faktor-Options- scheinen in das Produktangebot im Jahr 2016 hat Morgan Stanley dieser Ent- wicklung Rechnung getragen und seit- dem eine der größten Paletten auf dem deutschen Markt aufgebaut. Egal ob Faktor-Optionsscheine auf Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Währun- gen gesucht werden, unter www.zertifikate.morganstanley.com wird man schnell fündig. Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen die Funktionsweise von Faktor- Optionsscheinen erklären und an- hand von schlüssigen Fallbeispielen deren Verhalten in unterschiedlichen Marktphasen aufzeigen. Denn nur wer die Funktionsweise eines Produktes verstanden hat, kann bei seinen konkreten Anlageentscheidungen fundierte Ab wä- gungen zwischen Chancen und Risiken vornehmen. Diese Broschüre ist nicht als Anlage- beratung oder -empfehlung zu verstehen. Sie soll Ihnen lediglich zusätzliche Infor - ma tionen an die Hand geben. Ihre indi vi- duelle Anlage-Entscheidung sollten Sie selbstverständlich stets auf grund der maß geblichen Angebotsunterlagen treffen. Am Ende der Broschüre lassen wir einen Privatanleger zu Wort kommen, der uns seine ganz persönliche Einschätzung zu Faktor-Optionsscheinen gibt. Wenn Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, rufen Sie meine Kolleginnen und Kollegen sowie mich gerne an. WIR WÜNSCHEN IHNEN VIEL ERFOLG BEI DER GELDANLAGE! MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 3

VORTEILE VON HEBELPRODUKTEN Hoch hinaus mit klaren Trends DAS INVESTIEREN MIT EINER SOGENANNTEN HEBELWIRKUNG BESCHRÄNKT SICH NICHT AUF DEN BÖRSENBEREICH. BEI UNTERNEHMEN IST ES DURCH DEN MEIST HOHEN ANTEIL AN FREMDFINANZIERUNGEN GANG UND GÄBE. UND AUCH PRIVAT DARF JEDER TEILS KREDITFINANZIERTE KAUF EINES BLEIBENDEN GUTES, DESSEN WERT KÜNFTIG STEIGEN ODER SINKEN KANN, DEN GEHEBELTEN INVESTMENTS ZUGERECHNET WERDEN. Am Beispiel eines Immobilienkaufs lässt sich der Ansatz sogar besonders anschaulich darstellen, da der Käufer seinen Eigenkapitalanteil streng genommen einer Hebelwirkung aussetzt. Man muss sich nur einen Moment von der Vorstellung verabschieden, dass jeder Erwerb von Wohneigentum eine Entscheidung für die Ewigkeit ist. Nehmen wir einmal an, man würde einen Hauskauf für 400.000 Euro mit einem Eigenkapital in Höhe von 100.000 Euro und einem Bankkredit in Höhe von 300.000 Euro stemmen. Schon nach einem Jahr kommt aber alles anders als gedacht. Ein Umzug in eine andere Stadt steht an und das Haus muss verkauft werden. Schön, wenn die Immobilienpreise zwischenzeitlich gestiegen sind und für das Eigenheim zum Beispiel 440.000 Euro erzielt werden können. Unter der vereinfachten Annahme einer weiterhin unverändert bestehenden Bankverbindlichkeit bleiben nach der Rückzahlung der 300.000 Euro nun 140.000 Euro übrig. Davon gehen zumindest Zinsen und ggf. weitere Kosten ab, von denen in diesem einfachen Beispiel abgesehen wird. Die absolute Wertsteigerung des Hauses in Höhe von 40.000 Euro kommt dem Verkäufer in dieser Berechnung vollständig zugute. Dadurch wächst das Eigenkapital um 40 Prozent von 100.000 Euro auf 140.000 Euro, während der Immobilienwert nur um 10 Prozent von 400.000 Euro auf 440.000 Euro geklettert ist. Im Börsen- jargon wäre das Haus der sogenannte Basiswert, dessen prozentuale Wert- veränderung sich hier vierfach gehebelt in der prozentualen Entwicklung des Eigenkapitals niederschlägt. VERLUSTPOTENZIAL BEACHTEN Genauso kann es jedoch zu starken Eigenkapitalverlusten kommen, etwa wenn sich der beschriebene Hausverkauf in einem Negativszenario nur noch mit einem Erlös von 360.000 Euro realisieren lässt. Dann bleiben nach der Rückzahlung des Bankkredits vom Eigenkapital lediglich 60.000 Euro übrig (ebenfalls ohne Berück sichtigung von etwaigen Zinsen, Steuern oder weiteren Kosten). Der angenommene Wertverlust des Hauses um 10 Prozent würde sich also viermal so stark in einem 40-prozentigen Verlust des Eigenkapitals abbilden. Der Hebel wirkt folglich im Gewinnfall und im Verlustfall gleichermaßen. Doch zurück zur Börse. Jeder Aktienkauf mithilfe eines Wertpapierkredits ist ein gehebeltes Investment analog zum erläuterten Immobilienbeispiel. Man kauft beispielsweise eine Aktienposition, deren Volumen das eigentlich verfügbare Kapital übersteigt. Anschließend wirken die absoluten Wertsteigerungen bezie- hungsweise Wertverluste im eigenen Depot vollumfänglich. Und bezogen auf 4 MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE

VORTEILE VON HEBELPRODUKTEN das hinterlegte Eigenkapital sind die prozentualen Gewinne oder Verluste entsprechend verstärkt. LONG ODER SHORT Sucht man nun nach fertigen Lösungen, die eine vervielfachte prozentuale Entwicklung des Kapitaleinsatzes in Abhängigkeit von der Performance eines Basiswerts ermöglichen, landet man bei den verschiedenen Varianten von Hebelprodukten. Diese Papiere können sich zum Beispiel auf einzelne Aktien, Aktienindizes, Rohstoffe oder Währungen bzw. deren Futures- Kontrakte als Basiswerte beziehen. Je nach Ausgestaltung ist es dabei möglich, auf steigende oder auch auf sinkende Notierungen des zugrunde liegenden Titels zu setzen. Die poten- ziellen Wertsteigerungen eines klassischen Hebelprodukts sind hierbei grundsätzlich unbegrenzt und im schlechtesten Fall kommt es zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals. GROSSE VIELFALT Unter den Hebelpapieren sind Options scheine bei privaten Anlegern am längsten etabliert. Sie verbriefen das Konzept der Optionsgeschäfte an den Terminbörsen in individuell gestalteten Wertpapieren und folgen bei der Wertermittlung einem etwas komplexeren Bewertungsmodell. Demgegenüber zeichnen sich beispiels- weise Mini-Futures oder Open-End Turbos durch ihre vergleichsweise leicht nachvollziehbare Preisbildung aus, die durch einen möglichen Knock-Out allerdings mit erhöhten Totalverlustge- fahren einhergeht. Als neueste Variante der Hebelprodukte wurden daraufhin Faktor-Optionsscheine (auch Faktor-Zer- tifikate genannt) entwickelt, um eine besonders einfache Form des gehe- belten Investierens zu ermöglichen und gleichzeitig das Abgleiten in die Wert- losigkeit unwahrscheinlicher zu machen. Wie das eingesetzte Kapital bei diesen Papieren mit einem Hebel arbeitet, soll auf den folgenden Seiten genau dargelegt werden. MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 5

WAS BIETEN FAKTOR-OPTIONSSCHEINE? Konstanter Hebel als großes Plus WER MIT VERGLEICHSWEISE WENIG EINSATZ VIEL KAPITAL BEWEGT, VERSTÄRKT DIE PROZENTUALE ENTWICKLUNG DES BASISWERTS. DIESEM EINFACHEN GRUNDPRINZIP FOLGT JEDES GEHEBELTE INVESTMENT. DADURCH SIND HOHE GEWINNE BEREITS MIT KLEINEN POSITIONEN MÖGLICH. ABER ES DROHEN AUCH GROSSE VERLUSTE BIS HIN ZUM TOTALVERLUST, WENN SICH DER ZUGRUNDE LIEGENDE TITEL NICHT WIE GEWÜNSCHT ENTWICKELT. Bei der Produktkonstruktion gibt es verschiedene Wege, um das grundlegende Hebelkonzept umzusetzen. Faktor-Op- tionsscheine bilden die jüngste Gattung im Segment der Hebelprodukte und sind mit ihren zum Teil ganz besonderen Eigenschaften fest am Markt etabliert. Mit Faktor-Optionsscheinen können Anleger auf steigende oder auf sinkende Notie rungen eines Basiswerts setzen. Dafür stehen die Varianten „Faktor- Optionsschein Long“ und „Faktor-Op- tionsschein Short“ zur Verfügung. Die zentrale Eigenschaft bildet der Hebel beziehungsweise Faktor, mit dem die prozentuale Wertent wicklung des Basis- werts verstärkt wird. Dieser Hebel bleibt bei Faktor-Optionsscheinen durch eine tägliche Adjustie rung konstant – einer der Haupt unter schiede zu anderen Hebelprodukten. Faktor-Op- tionsscheine sind auch mit geringen Hebelwirkungen verfügbar, wobei sich die Produktauswahl anhand des Faktors unkompliziert gestaltet. Deshalb können diese Produkte auch für Anleger interessant sein, die sich zwar eine Hebelwirkung mit den damit verbundenen Chancen und Risiken wünschen, aber mit dem riesigen Angebot und der teils weitaus komplizierteren Funktionsweise anderer Hebelprodukte nicht umgehen möchten. Faktor-Optionsscheine haben keine Laufzeitbegrenzung, dies ist neben dem konstanten Hebel eine weitere 6 MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE wesentliche Eigenschaft. Trotz ihrer unbegrenzten Laufzeit sind Faktor-Op- tionsscheine für längerfristige Positio- nen eher nicht geeignet. Diese Aussage gewinnt mit der Höhe der Hebelwirkung an Bedeutung. Wenn der Basiswert eine Seitwärtsbewegung – möglicherweise sogar unter großen Schwankungen – durchläuft, können beim Faktor-Op- tionsschein erhebliche Verluste bis hin zum Totalverlust entstehen. (Eine ausführlichere Darstel lung etwaiger Risiken im Zusammenhang mit dem Produkt entnehmen Sie bitte dem Abschnitt „Risiken“ auf der Seite 15) Faktor-Optionsscheine sind gerade auch für kurzfristige Investments interessant, da man im Tagesverlauf die Wertent- wicklung des Hebelprodukts relativ leicht nachvollziehen kann, indem die Performance des Basiswerts gegenüber dem Vortagesschlusskurs einfach mit dem Faktor multipliziert wird. TÄGLICH MIT EINEM KONSTANTEN HEBEL ARBEITEN Damit der jeweilige Faktor-Options- schein möglichst über einen längeren Zeitraum einsetzbar bleibt und der Hebel gleich bleibt, muss der Faktor, also die Hebelwirkung, täglich konstant gehalten werden. Speziell dadurch grenzen sich Faktor-Optionsscheine von den Produkten anderer Gattungen ab, bei denen sich der Hebel fortlaufend gemeinsam mit den Basiswertkursen ändert. Um eine konstante Hebelwirkung zu gewährleisten, bauen Faktor-Options- scheine auf ein einfaches Konzept: Um die gehebelte Wertentwicklung des Faktor-Optionsscheins zu realisieren, wird die prozentuale Entwicklung des Basiswerts gegenüber seinem jeweiligen Vortages schlusskurs mit dem festgelegten Faktor multipliziert. Durch diesen täglich erneuerten Bezug auf den Vortages schlusskurs bleibt das Produkt immer aktuell.

WAS BIETEN FAKTOR-OPTIONSSCHEINE? DER HEBEL WIRKT IN BEIDE RICHTUNGEN Faktor-Optionsschein 5× Long Fiktives Beispiel für einen Tagesgewinn Faktor-Optionsschein 5× Long Fiktives Beispiel für einen Tagesverlust Faktor-Optionsschein 5× Long +10 % 110 multipliziert mit Faktor 5 Basiswert +2 % 102 Tag 1 Tag 0 100 Tag 1 98 Tag 0 100 Basiswert −2 % multipliziert mit Faktor 5 100 100 Tag 0 Tag 1 Tag 0 Tag 1 Faktor-Optionsschein 5× Long – 10 % 90 Beispielsweise kann ein fünffach gehe belter Faktor-Optionsschein 5× Long um 10 Prozent zulegen, wenn der Basiswert gegenüber dem Vortages- schluss um 2 Prozent steigt. Da der Hebel aber genauso im Verlustfall wirkt, käme es zum Beispiel zu einem zehnpro- zentigen Verlust beim Faktor-Options- schein 5× Long, wenn der Basiswert gegenüber dem Vortagesschluss um 2 Prozent nachgibt. Analog mit umgekehrten Vorzeichen stellt sich die gehebelte Performance von Faktor-Optionsscheinen Short dar, die von sinkenden Basiswertkursen profitieren und bei steigenden Basiswert- kursen Verluste hervorrufen REALISIERUNG DES KONSTANTEN HEBELS Die Ausstattungsparameter eines Faktor- Optionsscheins werden täglich angepasst, um die konstant gehebelte Perfor mance des Basiswerts gegenüber dem Vortages schluss zu ermöglichen. Dazu werden der sogenannte Basispreis und das Bezugsverhältnis neu adjustiert, und zwar exakt so, dass am neuen Handelstag wieder der fest definierte Faktor gilt. Der aktuelle Preis des Optionsscheins lässt sich nachvollzie- hen, indem die Differenz zwischen dem Basiswertkurs und dem Basispreis (bei Long- Produkten) bzw. dem Basis- preis und dem Basiswertkurs (bei Short- Produkten) mit dem derzeitigen Bezugsverhältnis multipliziert wird. Im Ergebnis gelingt es auf diesem Wege, dass die prozentuale Wertent- wicklung des Basiswerts seit dem Vortagesschluss herangezogen und mit dem konstanten Faktor multipliziert wird. Dies ergibt die aktuelle und gehebelte prozentuale Wertentwick- lung des Faktor-Optionsscheins. An- leger sollten immer beachten, dass der konstante Faktor im Gewinnfall und im Verlustfall gleichermaßen wirkt. Demnach sind hohe Gewinne mit dem eingesetzten Kapital erzielbar, aber es können auch große Verluste entstehen. Ein Totalverlust ist möglich, wie in den Ausführungen zur Reset-Barriere auf Seite 8 näher erläutert wird. MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 7

WAS BIETEN FAKTOR-OPTIONSSCHEINE? MECHANISMEN DER PREISBILDUNG Die bisherigen Ausführungen haben ausschließlich die Hebelwirkung von Faktor-Optionsscheinen in den Fokus gestellt. Neben der großen Bedeutung dieser Hebelkomponente in der Preis- bildung wirft die Konstruktion von Faktor-Optionsscheinen jedoch eben- falls Finanzierungskosten auf, die in der Wertermittlung zu berücksichtigen sind. Nach dem allgemeinen Prinzip des gehe- belten Investierens erwirbt der Anleger einen Faktor-Optionsschein zum aktuel- len Preis, partizipiert dann aber in einem Maße an der Entwicklung des Basis- werts, als wenn er ein Mehrfaches seines Kapitaleinsatzes aufgebracht hätte. Konkret unterstellt ein Faktor-Options- schein Long den mehrfachen Kauf des Basiswerts gemäß dem Faktor. Hierbei fallen der Emittentin Finanzierungs- kosten an, da der Anleger mit dem Optionsscheinpreis nur einen Teil der für den mehrfachen Basiswertkauf benötig- ten Investitionssumme bezahlt hat. Diese Finanzierungskosten werden von Tag zu Tag in der Kursbewegung des Optionsscheins berücksichtigt. Intraday- Trader sind von den Finanzierungskosten in der Regel nicht betroffen, wenn sie konsequent keine Positionen bis zum nächsten Handelstag halten. Grund- sätzlich gilt, dass die Finanzierungs kosten umso höher ausfallen, je größer der Faktor definiert ist. Der für die Einberechnung der Finanzie- rungkosten verwendete Referenzzinssatz ist in den Endgültigen Bedingungen des jeweiligen Produkts festgelegt. Zum Beispiel kann bei deutschen und euro päischen Basiswerten der 1-Monats- Euribor Verwendung finden. Diesem offiziellen Marktzins wird ein Zinsan- passungssatz hinzu gerechnet, der zum Beispiel bei sehr liquiden Basiswerten wie dem DAX 1 Prozent oder bei etwas kleineren Titeln 2 Prozent betragen kann. Der Zinsanpassungssatz ist inner- halb produkt spezifisch festgelegter Grenzen veränderbar. Der entsprechende Gesamtzinssatz aus Referenzzinssatz und Zinsanpassungs- satz wird dann auf den mit dem Faktor- Optionsschein Long zu finanzierenden Betrag bezogen und auf täglicher Basis in den Produktpreis eingerechnet. Dies gelingt im Rahmen der Adju stierung der täglichen Produkt parameter, hier speziell des Basispreises. Auch ein Faktor-Optionsschein Short bewegt – gemäß dem Faktor – ein mehr faches Volumen des vom Anleger geleisteten Einsatzes. Bei einem positiven Referenzzinssatz könnten also sogar Zinserträge anfallen. Der Referenzzinssatz wird jedoch um den jeweiligen Zinsanpassungssatz des Optionsscheins – z.B. 1 Prozent oder 2 Prozent – reduziert, sodass bei geringen oder wie aktuell sogar negativen Referenzzinsen auch für den Faktor-Optionsschein Short letztlich Finanzierungskosten anfallen und eingerechnet werden. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Finanzierungskosten als Komponente der fortlaufenden Preisermittlung bei Faktor-Optionsscheinen Long grund- sätzlich die Wertentwicklung mindern. Zudem haben auch Faktor-Options- scheine Short bei niedrigen oder gar negativen Referenzzinssätzen in der Preis be wegung Finanzierungskosten zu tragen. RESET-BARRIERE UND RESET-EREIGNIS Der Basispreis liegt bei Long-Produk- ten unter dem aktuellen Basiswertkurs und bei Short-Produkten darüber. Er definiert ein Kursniveau des Basiswerts, an dem der Faktor-Optionsschein per Definition wertlos wäre. Daher ist jedes Papier mit einer sogenannten Reset-Bar- riere, in einem pro Produkt definierten Abstand zum Basispreis (Long darüber, Short darunter), ausgestattet. Der Basiswertkurs erreicht also bei einer aus Anlegersicht extrem unerwünschten Entwicklung innerhalb eines Handels- tages vor dem Basispreis zunächst die Reset-Barriere. Wie weit deren Abstand vom Basispreis definiert ist, wird unter anderem anhand der Liquidität und Vo- latilität des Basiswerts entschieden. Bei 8 MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE der täglichen Anpassung des Basispreises wird parallel dazu die Reset-Barriere im definierten Abstand adjustiert. Ein sogenanntes Reset-Ereignis tritt ein, wenn der Kurs des Basiswerts die Reset-Barriere berührt oder unterschreitet (Faktor-Optionsschein Long) bzw. berührt oder überschreitet (Faktor-Optionsschein Short). In einem solchen Fall wird der Hedging-Wert ermittelt. Hierbei geht es letztlich um die Frage, zu welchem Kurs die Absicherungsposition der Emittentin nach einem Reset-Ereignis geschlossen werden kann. Wenn der Basiswert unter starken Ausschlägen die Reset- Barriere durchkreuzt, kann es passieren, dass die Basiswertposition erst auf oder unter dem aktuellen Basispreis verkauft werden kann (Long-Produkt) bzw. erst auf oder über dem aktuellen Basispreis geschlossen werden kann (Short- Produkt). In diesem negativsten Szenario ist der betreffende Faktor-Op- tionsschein wertlos und kann auto- matisch beendet werden. Der Anleger erhält dann nur noch den Mindestbe- trag von 0,001 Euro pro Wertpapier, der einem Totalverlust entspricht. Kann nach einem Reset-Ereignis jedoch ein Hedging-Wert ermittelt werden, der über (Long-Produkt) bzw. unter (Short- Produkt) dem aktuellen Basispreis liegt, wird das Produkt fortgeführt. Demnach werden die Produktparameter so an- gepasst, als wenn ein neuer Handelstag starten würde, an dem der Faktor-Op- tionsschein, ausgehend vom Hedging- Wert wieder mit dem Faktor multi- pliziert, die prozentualen Bewegungen des Basiswerts nachvollzieht. Wenn das Produkt nach einem Reset-Ereignis wei- ter besteht, entspricht die Fortsetzung letztlich einer Realisierung des bereits aufge laufenen Verlusts und einer Wiederanlage des übrig gebliebenen Restwerts zu den ursprünglichen Konditionen mit konstantem Faktor.

BEISPIELSZENARIEN Faktor- Optionsscheine in der Praxis WIE SICH FAKTOR-OPTIONS- SCHEINE IN ABHÄNGIGKEIT VON DER PROZENTUALEN KURSENTWICKLUNG DES BASISWERTS VERHALTEN, LÄSST SICH ANHAND VON DREI CHARAKTERISTISCHEN SZENARIEN VERANSCHAU- LICHEN. IN DEN FOLGENDEN FIKTIVEN BEI SPIELEN STARTET DER BASISWERT ANNAHMEGE- MÄSS JEWEILS BEI 100 EURO UND BEWEGT SICH FÜNF TAGE LANG IN EINEM IDEALISIERTEN VERLAUF. DARAUF BASIEREND WIRD DIE KURSENTWICKLUNG VON FAKTOR-OPTIONSSCHEI- NEN DER LONG- UND SHORT- VARIANTE VERGLICHEN, WOBEI JEWEILS EIN FAKTOR VON VIER UNTERSTELLT WIRD UND DIE BEISPIEL - RECHNUNGEN AUSSCHLIESS- LICH DIE WIRKUNG DER HEBEL- KOMPONENTE BETRACHTEN. KONTINUIERLICH STEIGENDE NOTIE- RUNGEN DES BASISWERTS Kontinuierlich steigende Notierungen des Basiswerts sind ein ideales Szenario für Faktor-Optionsscheine Long. Die positive Performance des Basiswerts gegenüber dem jeweils vorhergehenden Tages- schlusskurs wird dabei regelmäßig um den konstanten Faktor verstärkt abgebildet. Je höher die Hebelwirkung, desto größer sind die auflaufenden prozentualen Gewinne des Long-Produkts. Für Faktor-Optionsscheine Short sind kontinuierlich steigende Kurse des Basiswerts unerwünscht und führen zu hohen Verlusten, wie die Grafik auf der nächsten Seite zeigt. Der tägliche Gewinn des Basiswerts wird jedes Mal um den Faktor verstärkt und in einen gehebelten prozentualen Verlust des Faktor-Optionsscheins umgerechnet. Die Verluste fallen umso größer aus, je höher der konstante Faktor des Short- Produkts definiert ist. Das im Folgenden dargestellte Beispiel zeigt zudem den sogenannten Basis- effekt. Bei den annahmegemäß vierfach gehebelten Produkten und der moderat positiven kontinuierlichen Kursent- wicklung des Basiswerts ist dieser Effekt ein spezieller Vorteil von Faktor-Op- tionsscheinen, der hier bereits nach fünf Tagen deutlich zur Geltung kommt. 10 MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE Da sich die täglich mit dem konstanten Faktor multiplizierte Performance des Basiswerts beim Faktor-Optionsschein Long auf ein wachsendes Kursniveau bezieht, steigt der Wert des Produkts zunehmend stark. In der Beispielrechnung hat der Optionsschein folglich nach fünf Tagen mehr hinzugewonnen als die vier- fache prozen tuale Entwicklung des Basis- werts. Aber auch beim verlustreichen Faktor-Optionsschein Short offenbart das Aufwärts szenario des Basiswerts einen positiven Basiseffekt, denn die täglich konstant negativ gehe belte Basiswert- performance wirkt auf ein sinkendes Kursniveau des Produkts. Daher sind die absoluten Wertverluste nach fünf Tagen bei dem Faktor-Optionsschein Short weniger stark als die vierfach negative Performance des Basiswerts. RISIKEN Kontinuierlich zulegende Kurse des Basiswerts lassen den Wert eines Faktor-Optionsscheins Long wachsen und führen beim Faktor-Optionsschein Short unweigerlich zu Verlusten bis hin zum Totalverlust. Je höher der Faktor (Hebelwirkung), desto stärker wirken sich die Bewe- gungen des Basiswerts prozentual betrachtet beim Faktor-Optionsschein aus. Durch den Basiseffekt klettert der Kurs des Faktor-Optionsscheins Long zu- nehmend stark, während der Kurs des Faktor-Optionsscheins Short absolut betrachtet immer weniger verliert. Je höher der Faktor, desto stärker wirkt der Basiseffekt. Aufgrund des Basiseffekts können anfangs gleichgewichtete, marktneutrale Kombinationspositionen aus Faktor-Op- tionsscheinen Long und Short mit identi- scher Hebelwirkung ein Gewinnpotenzial bieten. Dafür muss der Anleger jedoch

BEISPIELSZENARIEN FIKTIVES BEISPIEL 1: KONTINUIERLICHER ANSTIEG DES BASISWERTS UM 1 PROZENT TÄGLICH UND FAKTOR-OPTIONSSCHEINE MIT VIERFACHER HEBELWIRKUNG Annahme: Pro Tag steigt der Basiswert in diesem Rechenbeispiel um 1 Prozent. Demnach steigt der Kurs des Faktor-Optionsscheins 4× Long von Tag zu Tag um 4 Prozent. Gleichzeitig sinkt der Kurs des Faktor-Optionsscheins 4× Short von Tag zu Tag um 4 Prozent. Das Rechenbeispiel berücksichtigt ausschließlich die Hebelkomponente der Faktor-Options- scheine. Finanzierungskosten bleiben unberücksichtigt. Basiswertkurs Kurs Faktor-Optionsschein 4× Long Kurs Faktor-Optionsschein 4× Short Basiswert 100 101 104 96 108,16 103,03 102,01 92,16 112,49 88,47 121,67 116,99 104,06 105,10 Tag 0 Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Täglich konstanter 4-facher Hebel auf die Performance des Basiswerts gegenüber dem jeweiligen Vortagesschluss 84,94 81,54 Tag 5 Positiver Basiseffekt Faktor Long: +21,67 % > 4 × 5,10 % Positiver Basiseffekt Faktor Short: – 18,46 % > – 4 × 5,10 % der festen Überzeugung sein, dass eine kontinuierliche Bewegung des Basiswerts bevorsteht. Im Seitwärtsmarkt würden sonst Verluste drohen (siehe Beispiel- szenario volatile Seitwärtsbewegung). Weitere Risiken im Zusammenhang mit dem Produkt entnehmen Sie bitte dem Abschnitt Risiken auf der Seite 15. KONTINUIERLICH SINKENDE NOTIE- RUNGEN DES BASISWERTS Faktor-Optionsscheine Short profitieren von sinkenden Kursen des Basiswerts und finden in stabilen Abwärtsbewegungen ein ideales Szenario vor. Die negative prozentuale Entwicklung des Basiswerts gegenüber dem jeweiligen Vortages- schlusskurs wird dabei mit dem Faktor multipliziert und in einen entspre chend überproportionalen Gewinn des Faktor- Optionsscheins Short umgewandelt. Je höher die Hebelwirkung, desto größer sind die auflaufenden prozentualen Gewinne des Short-Produkts. Demgegenüber führen kontinuierlich sinkende Basiswertkurse bei Faktor-Op- tionsscheinen Long zu hohen Verlusten, wie die Grafik auf der nächsten Seite zeigt. Hierbei wirkt sich die tägliche Negativperformance des Basiswerts als gehebelter prozentualer Verlust des Long-Produkts aus. Die Verluste sind umso stärker, je höher der kons- tante Faktor des Long-Optionsscheins fixiert ist. Wie in Szenario 1 mit konti- nuierlich steigenden Basiswertkursen wirkt der Basiseffekt auch in diesem Fall mit kontinuierlich nachgebenden Notierungen des zugrunde liegenden Titels positiv. Beim Faktor-Options- schein Short wird die täglich negative Performance des Basiswerts mit dem Faktor multipliziert und schlägt sich auf einem wachsenden Kursniveau des Short-Produkts als vierfach positive prozentuale Entwicklung nieder. Da- durch erreicht der Optionsschein in der Beispiel rechnung nach fünf Tagen einen höheren prozentualen Gewinn als die vierfach umgekehrte Negativperfor- mance des Basiswerts. Ebenso profitiert BASISEFFEKT Unter Basiseffekt versteht man bei Faktor-Optionsscheinen die mehrtägigen Auswirkungen der konstant gehebelten prozentualen Basiswertperformance auf eine zunehmend wachsende bzw. schrumpfende Berechnungsbasis. Im Gewinnszenario steigt der absolute Wert demnach exponentiell, ganz im Sinne des allseits bekannten Zinseszinseffekts. Im Verlust- szenario nähert sich der sinkende Wert durch die fortlaufenden prozentualen Verluste immer langsamer der Nulllinie. MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 11

BEISPIELSZENARIEN FIKTIVES BEISPIEL 2: KONTINUIERLICHER RÜCKGANG DES BASISWERTS UM 1 PROZENT TÄGLICH UND FAKTOR-OPTIONSSCHEINE MIT VIERFACHER HEBELWIRKUNG Annahme: Pro Tag sinkt der Basiswert in diesem Rechenbeispiel um 10 Prozent. Demnach sinkt der Kurs des Faktor-Optionsscheins 4× Long von Tag zu Tag um 4 Prozent. Gleichzeitig steigt der Kurs des Faktor-Optionsscheins 4× Short von Tag zu Tag um 4 Prozent. Das Rechenbeispiel berücksichtigt ausschließlich die Hebelkomponente der Faktor-Options- scheine. Finanzierungskosten bleiben unberücksichtigt. Basiswertkurs Kurs Faktor-Optionsschein 4× Long Kurs Faktor-Optionsschein 4× Short 121,67 116,99 112,49 108,16 Basiswert 100 99 104 96 98,01 97,03 96,06 95,10 92,16 88,47 84,94 81,54 Positiver Basiseffekt Faktor Short: +21,67 % > – 4× – 4,90 % Positiver Basiseffekt Faktor Long: – 18,46 % > 4× – 4,90 % Tag 0 Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Täglich konstanter 4-facher Hebel auf die Performance des Basiswerts gegenüber dem jeweiligen Vortagesschluss der in den Verlust laufende Faktor-Op- tionsschein Long im Abwärtsszenario vom Basiseffekt, denn die gehebelten prozentualen Verluste des Basiswerts treffen auf ein sinkendes Kursniveau des Long-Produkts. Daher nehmen die absoluten Wertverluste immer weiter ab und nach fünf Tagen hat der Faktor-Optionsschein Long weniger nachgegeben als der vervierfachte prozentuale Verlust des Basiswerts. Dennoch können die Verluste erheblich sein. RISIKEN Kontinuierlich sinkende Kurse des Basis- werts sind ideal für Faktor-Optionsschei- ne Short und lassen deren Wert steigen, während Faktor-Optionsscheine Long an Wert verlieren. Je höher der Faktor (Hebelwirkung), desto stärker wirken sich die Bewe- gungen des Basiswerts prozentual betrachtet beim Faktor-Optionsschein aus. Der Basiseffekt lässt den Kurs des Faktor-Optionsscheins Short zunehmend stark wachsen und den Kurs des Faktor-Optionsscheins Long absolut betrachtet immer weniger sinken. Je höher der Faktor, desto stärker wirkt der Basiseffekt. Aufgrund des Basiseffekts können anfangs gleichgewichtete, markt- neutrale Kombinationspositionen aus Faktor-Optionsscheinen Long und Short mit identischer Hebelwirkung ein Gewinn potenzial bieten. Dafür muss der Anleger jedoch der festen Über- zeugung sein, dass eine kontinuierliche Bewegung des Basiswerts bevorsteht. Im Seitwärts markt würden sonst Ver- luste drohen (siehe Beispielszenario volatile Seitwärtsbewegung). Weitere Risiken im Zusammenhang mit dem Produkt entnehmen Sie bitte dem Abschnitt Risiken auf der Seite 15. VOLATILE SEITWÄRTSBEWEGUNG DES BASISWERTS Stark schwankende Notierungen des Basiswerts ohne klaren Trend sind ein Negativszenario für Faktor-Options- scheine, und zwar sowohl in der Long- als auch in der Short-Variante. Neben einer falschen Trendeinschätzung des Basis werts bergen volatile Seitwärts- bewegungen somit ebenfalls ein hohes Verlustrisiko bis hin zum Totalverlust. Dabei sind die Gefahren umso größer, je volatiler der Basiswert ohne stabile Kursrichtung schwankt und je höher der Faktor des jeweiligen Options- scheins definiert ist. Der Hintergrund dieser Eigenschaft ist eine negative Wirkung des Basis effekts in Seitwärts- phasen, ganz im Gegensatz zur posi- tiven Wirkung in den kontinuierlichen Szenarien 1 und 2. Wenn der Basiswert den Optionsschein durch eine erheb- liche prozentuale Bewegung stark im Kurs drückt und anschließend eine ausgiebige Gegenbewegung vollzieht, kann der Faktor-Optionsschein nicht mithalten. Vom gesunkenen Kursniveau 12 MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE

aus hat es der Optionsschein trotz der Hebelwirkung schwer, bei der Erholung des Basiswerts den vorherigen Verlust wieder auszu gleichen. Man kann dies leicht nachvollziehen, wenn man be- denkt, dass ein Wert ganz allgemein zum Beispiel nach einem 50- prozentigen Verlust anschließend um 100 Prozent zulegen müsste, um wieder das Ausgangs niveau zu erreichen. So kommt es, dass beide vierfach gehe belten Faktor-Optionsscheine im Rechenbeispiel unten bei den starken Schwankungen des Basiswerts zunehmend schwächeln und am fünften Tag sogar deutlich im Verlust landen, obwohl der Basiswert fast unverändert nur knapp unter dem Ausgangsniveau notiert. RISIKEN Starke Ausschläge des Basiswertkurses in wechselnden Richtungen belasten den Wert von Faktor-Optionsscheinen Long und Short gleichermaßen und können zu hohen Verlusten führen. Je größer die Schwankungen des Basiswerts und je höher der Faktor (Hebel- wirkung) des jeweiligen Optionsscheins, desto größer sind die Verlustgefahren bis zum Totalverlust. Wegen der Risiken durch volatile Seitwärts- phasen eignen sich Faktor-Optionsscheine – vor allem mit hohem Hebel – trotz ihrer unbe grenzten Laufzeit nicht als länger- fristiges Investment. BEISPIELSZENARIEN Der Basiseffekt ist in volatilen Seitwärts- phasen eine negative Eigenschaft von Faktor-Optionsscheinen, ganz im Gegen- satz zur positiven Wirkung bei stabilen Trends. Je höher der Faktor, desto stärker wirkt der Basiseffekt negativ bei stark schwankenden Basiswertkursen ohne stabile Richtung. Anfangs gleichgewichtete, marktneutrale Kombinationspositionen aus Faktor- Optionsscheinen Long und Short mit iden tischer Hebelwirkung verlieren in volatilen Seitwärts phasen dementspre- chend insgesamt an Wert. Wegen dieser Gefahr sollten derartige Engagements aus schließlich bei der klaren Erwartung einer stabilen Trendbewegung des Basis- werts in Erwägung gezogen werden. Weitere Risiken im Zusammenhang mit dem Produkt entnehmen Sie bitte dem Abschnitt Risiken auf der Seite 15. FIKTIVES BEISPIEL 3: VOLATILE SEITWÄRTSBEWEGUNG DES BASISWERTS UND FAKTOR-OPTIONSSCHEINE MIT VIERFACHER HEBELWIRKUNG Annahme: Der Basiswert schwankt in diesem Rechenbeispiel stark und notiert nach fünf Tagen fast unverändert in der Nähe des Ausgangsniveaus. Unter dieser volatilen Seitwärtsbewegung des Basiswerts leiden Faktor-Optionsscheine der Long- und Short-Variante gleichermaßen. Am fünften Beobachtungstag des Beispiels landen daher der Faktor-Optionsschein 4× Long ebenso wie der Faktor-Optionsschein 4× Short deutlich im Verlust. Das Rechenbeispiel berücksichtigt ausschließlich die Hebelkomponente der Faktor-Optionsscheine. Finanzierungskosten bleiben unberücksichtigt. Basiswertkurs Kurs Faktor-Optionsschein 4× Long Kurs Faktor-Optionsschein 4× Short Basiswert 100 96 116 84 100,80 100,80 97,78 92,80 103,94 88,71 101,69 102,90 99,65 87,31 94,67 94,29 Negativer Basiseffekt Faktor Long: – 5,33 % < 4× – 0,35 % Faktor Short: – 5,71 % < – 4× – 0,35 % Tagesperformance des Basiswerts Tag 1 – 4 % Tag 2 +5 % Tag 3 – 3 % Tag 4 +4 % Tag 5 – 2 % Täglich konstanter 4-facher Hebel auf die Performance des Basiswerts gegenüber dem jeweiligen Vortagesschluss MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 13

CHANCEN UND RISIKEN Chancen Mit Faktor-Optionsscheinen Long oder Short können Anleger auf steigende oder sinkende Notierungen des Basiswerts setzen. Faktor-Optionsscheine eignen sich auch für den Intraday-Handel, um Bewe- gungen des Basiswerts innerhalb eines Tages mit Hebelwirkung zu nutzen. Faktor-Optionsscheine ermöglichen im Vergleich zum Direktinvestment über- proportionale Gewinne, aber können auch überproportionale Verluste bis hin zum Totalverlust erzeugen. Ebenso sind Faktor-Optionsscheine geeignet, um auf möglichst kontinuierli- che, eher kurzfristige Trendbewegungen des Basiswerts über mehrere Tage hin- weg zu setzen. Pro Basiswert kann der Anleger in der Regel zwischen verschiedenen Hebel- wirkungen wählen und somit seine individuelle Risikoneigung und Erwartung zum Basiswert beim Einsatz von Faktor- Optionsscheinen berücksichtigen. Die große Auswahl an Basiswerten bietet den einfachen Zugang zu einer breiten Palette an Investitionsmöglichkeiten mit Hebelwirkung. Anleger können sich über das Angebot an Faktor-Optionsscheinen von Morgan Stanley auf der entsprechen- den Website informieren. Durch die tägliche Adjustierung bleibt der Faktor, also die Hebelwirkung, konstant. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen Hebelprodukten wie Turbos oder Mini-Futures. Die tägliche Adjustierung des Faktors kann in kontinuierlichen, trendstarken Phasen des Basiswerts aufgrund des Basiseffekts zu höheren Gewinnen als bei einem vergleichbaren Hebelprodukt mit anfangs identischem Hebel führen. Die Verluste sind aufgrund des Basis- effektes etwas niedriger, aber es sind (potenziell erhebliche) Verluste. Sofern kein Reset-Ereignis eintritt, das zur Wertlosigkeit führen kann, rufen Faktor-Optionsscheine theoretisch keinen Totalverlust hervor. Die Kursver- luste können aber ein Ausmaß anneh- men, das beinahe einer Wertlosigkeit entspricht. Der Preis von Faktor-Optionsscheinen bildet sich unabhängig von der implizi- ten Volatilität des Basiswerts. Faktor-Optionsscheine besitzen eine un- begrenzte Laufzeit, sodass der Anleger nicht zwingend auf den zeitlich genauen Eintritt seines Szenarios angewiesen ist. 14 MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE

CHANCEN UND RISIKEN Risiken Der Faktor bzw. Hebel wirkt auch im Ver- lustfall. Bei einer ungünstigen Entwicklung des Basiswertkurses entstehen somit überproportionale Verluste, die bis zum Totalverlust reichen können. Auch ohne Reset-Ereignis kann sich der Preis eines Faktor-Optionsscheins bei einer anhaltend ungünstigen Entwicklung des Basiswerts nach und nach der Wert- losigkeit nähern. Je höher der Hebel des Faktor-Options- scheins, desto größer sind auch die Verlust- risiken bei einer ungünstigen Wertentwick- lung des Basiswerts. Im Tagesverlauf lässt sich der aktuelle Preis eines Faktor-Optionsscheins zwar leicht nachvollziehen. Wegen der täglichen Adjustierung der Parameter ist es jedoch kaum möglich, zukünftige Optionsscheins- preise bei angenommenen Basiswertkur- sen zu prognostizieren. Die Reset-Barriere im Abstand vom Basis- preis bietet keinen absoluten Schutz vor einem Totalverlust. Bei einem Reset-Ereignis ist ein Totalverlust nicht auszuschließen. Wenn es im Falle eines Reset-Ereignisses zur Fortführung des Faktor-Options- scheins kommt, entspricht das Reset-Ereig- nis einer Realisierung der bislang aufgelau- fenen Verluste. Eine eventuelle Erholung startet folglich auf einem stark reduzierten Niveau. In Seitwärtsphasen des Basiswerts entstehen aufgrund der laufenden Finan- zierungskosten Verluste. Diese Verluste fallen umso größer aus, je höher der Hebel des Faktor-Optionsscheins definiert ist und je stärker der Basiswert ohne klare Richtung schwankt. Wegen der Verlustrisiken in volatilen Seitwärtsphasen des Basiswerts eignen sich Faktor-Optionsscheine grundsätzlich nicht für längerfristige Engagements und sind keine Alternative zu einem zeitlich unbegrenzten Direktinvestment in den Basiswert. Auch wenn die Laufzeit unbegrenzt ist, kann der Emittent einen Faktor-Options- schein täglich kündigen und dadurch die Laufzeit beenden. Eine solche Kündigung könnte für den Anleger zu einem ungüns- tigen Zeitpunkt erfolgen. Faktor-Optionsscheine mit Bezug auf Basiswerte, die nicht in Euro notieren, unterliegen bei der Preisbildung den Wechselkursschwankungen mit entsprech- enden Chancen und Risiken. Der Käufer eines Faktor-Optionsscheins er- hält keine laufenden Zins- oder Dividenden- erträge ausbezahlt. Diese werden aber in das Produkt eingerechnet (Anpassung des Basiswerts). Faktor-Optionsscheine unterliegen Emittenten risiken, die neben den Risiken aus der Entwicklung des Basiswerts zu berücksichtigen sind. Käme es zu einer Zahlungsun fähigkeit der Emittentin, würden Verluste bis hin zum Totalver- lust drohen. Eine weitere ausführliche Risiko- darstellung entnehmen Sie bitte dem für das jeweilige Produkt maßgeblichen Angebots-/Basis- prospekt nebst etwaigen end- gültigen Bedingungen. MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 15

HEBELPRODUKTE IM VERGLEICH Das richtige Instrument im Blick ANLEGER WÜNSCHEN SICH MÖGLICHST EINFACHE UND TRANSPARENTE FINANZ- INSTRUMENTE. BEI SPEKU- LATIVEN ANLEGERN, DIE HEBEL PRODUKTE BEVOR- ZUGEN, IST DIES NICHT ANDERS. DIE HISTORISCHE ENTWICKLUNG DER HEBEL- PRODUKTE BEZIEHUNGSWEISE DEREN WEITERENTWICKLUNG SPIEGELT DIESE TENDENZ WIDER. Klassische Optionsscheine als eigen- ständige, börsengelistete Wertpapiere stehen privaten Anlegern bereits seit 1989 zur Verfügung. Die Beliebtheit dieser sogenannten Warrants ist nach wie vor groß, wenngleich die Preis- bildung der relativ anspruchsvollen Optionspreistheorie folgt. Wer sich hier genau auskennt, kann spezifische Eigenschaften und Vorteile im richtigen Moment nutzen und mit den Nach- teilen gekonnt umgehen. Viele Anleger wünschen sich jedoch ganz einfach ein gehebeltes Investment, ohne sich mit preisrelevanten Einflussgrößen neben dem Basiswertkurs intensiv auseinander- setzen zu müssen. Speziell die sogenannte implizite Volatilität hat bei klassischen Optionsscheinen eine große Bedeutung. Diese von den Marktteilnehmern künftig erwartete und im Optionspreis berück- sichtigte Schwankungsintensität der Basiswertkurse unterliegt ebenso wie der Basiswertkurs selbst einer ständigen Veränderung. Auch wenn alle übrigen Einflüsse als konstant angenommen werden, kann sich ein Optionsscheinpreis allein durch eine Veränderung der impliziten Volatilität erheblich bewegen. Wer mit diesem Aspekt nicht vertraut ist, erlebt Überraschungen, manchmal positive, aber manchmal eben auch negative. MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 17

HEBELPRODUKTE IM VERGLEICH AUF EINEN BLICK OPTIONSSCHEINE MINI-FUTURES TURBOS OPEN-END TURBOS FAKTOR- OPTIONSSCHEINE Volatilität als Einflussgröße hohe Bedeutung für den Preis kein (deutlicher) Volatilitätseinfluss kein (deutlicher) Volatilitätseinfluss kein (deutlicher) Volatilitätseinfluss kein (deutlicher) Volatilitätseinfluss Laufzeit Hebel begrenzt variabel Open-End variabel begrenzt variabel Open-End variabel Open-End konstant Knock-Out Gefahr nein ja ja ja nein, aber Reset- Ereignis möglich, inkl. Totalverlustrisiko Letztlich gilt es also abzuwägen. Jeder Hebelprodukttyp hat seine eigenen, ganz spezifischen Vor- und Nachteile. Für viele Anleger kristallisiert sich früher oder später ein Lieblingskonzept heraus, mit dem sie am besten umgehen können. Es lohnt sich jedoch, über den Tellerrand zu schauen und auch die Funktions- weise sowie Chancen und Risiken der anderen Hebelprodukte zu studieren, denn erfahrene Anleger entscheiden häufig situationsbedingt. Hat ein Basis- wert zum Beispiel eine kontinuierliche Klettertour hinter sich, die vortrefflich mit Faktor-Optionsscheinen Long auszu- kosten war und die implizite Volatilität in den Keller geschickt hat, kann sich durchaus einmal ein Blick auf den guten alten Put- Optionsschein anbieten, um auf die nächste Korrektur mit steigender impliziter Volatilität zu setzen. Im Jahr 2001 haben die Emittenten daher auf den Wunsch vieler Anleger reagiert und Hebelprodukte konstruiert, deren Preisbewegungen von der impliziten Volatilität des Basiswerts nicht oder allenfalls sehr wenig beeinflusst werden. Mini-Futures ohne Laufzeitgrenze und Turbos mit begrenzter Laufzeit waren geboren. Beide Produkttypen setzen die prozentualen Preisschwankungen des Basiswerts mit einer Hebelwirkung um, während sich ihre aktuellen Kurse leicht nachvollziehen lassen. Der Anleger weiß, wie sein Hebelprodukt bei dieser oder jener Entwicklung des Basiswerts reagieren wird. Komplexe Preiseinflüsse und damit unliebsame Überraschungen sind nahezu ausgeschlossen. Aller dings gibt es keine Wirkung ohne Neben- wirkung. Die Vereinfachung der Preis- bildung wird mit einer Knock-Out Gefahr erkauft. Demnach können laufzeitbe- grenzte Turbos bei einer ungünstigen Entwicklung des Basiswerts schnell wertlos verfallen. Und die unbegrenzt laufenden, meist etwas schwächer gehebelten Mini-Futures verfallen im Negativ szenario noch vor der totalen Wertlosigkeit gegebenenfalls mit einem kleinen Restwert. Open-End Turbos stellen auf der Zeit achse die nächste Entwicklung im Hebelpro- dukte-Segment dar. Anleger, die Laufzeit grenzen umgehen wollen, aber zugunsten sehr hoher Hebelwirkungen ein hohes Verlustrisiko bis zum Totalver- lust in Kauf nehmen, werden hier fündig. KONSEQUENTE WEITERENTWICKLUNG Zwar haben sich Mini-Futures, Turbos und Open-End Turbos fest etabliert, die mitschwebende Gefahr des Verfalls durch einen Knock-Out ist jedoch nicht jedermanns Sache. Außerdem bleibt die Hebelwirkung dieser Papiere nicht konstant, sondern der Hebel ändert sich mit den Bewegungen des Basiswertkurses ständig. Nicht nur das Produktangebot ist deshalb riesig, weil der Bedarf an Neuemissionen mit attraktiven Hebel wirkungen nie abreißt. Vielmehr wünschen sich auch zahlreiche Anleger einen konstanten, täglich aktualisierten Hebel, um noch besser von kontinuierlichen Richtungs- bewegungen des Basiswerts zu profi- tieren und ihre präferierten Papiere aus einem vergleichsweise über schaubaren Sortiment auszuwählen. Seit 2009 werden daher Faktor-Optionsscheine angeboten, die genau die gewünschten Aspekte vereinen: Bei unbegrenzter Lauf- zeit wirkt ein konstanter, täglich adjus- tierter Hebel, der letztlich auch eine ver- minderte Total verlust gefahr – außer bei drastischen Bewegungen des Basiswerts im Tagesverlauf – mit sich bringt. Auch Faktor-Optionsscheine haben allerdings Nachteile, so führen volatile Seitwärts- bewegungen des Basiswerts ohne klare Richtung zu Verlusten. An diesem Punkt sind Mini- Futures und Open-End Turbos eindeutig überlegen, wenngleich auch dort mindestens Finanzierungskos ten anfallen. 18 MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE

INTERVIEW „Besonders gefällt mir der konstante Hebel“ EIN PRIVATANLEGER „WIE DU UND ICH“ ERLÄUTERT SEINE SICHTWEISE BEZÜGLICH FAKTOR-OPTIONSSCHEINEN UND ERKLÄRT, WIE ER BEI DER GELDANLAGE VORGEHT. SEIT WANN KÜMMERN SIE SICH SELBST DARUM, WIE IHR GELD ANGELEGT WIRD? DE: Ich hatte schon während meines Wirtschaftsstudiums ein Faible für die Börse. Von daher ist es nichts, was ich erst vor Kurzem für mich entdeckt habe. Vielmehr war es das fehlende Geld, das mich davon abhielt, zu investieren. Nach dem Studium, im ersten Job, sind erstmal andere Ausgaben wichtiger. WELCHE PRODUKTE NUTZEN SIE? DE: Ich bin nach wie vor ein Aktien-Fan, nicht zuletzt wegen der zum Teil üppigen Dividenden. ETFs setze ich seit ein paar Jahren ein, wobei ich hier, wie auch bei den Aktien, einen längeren Zeithorizont habe – Stichwort Altersvorsorge. Und für das zusätzliche Plus bei der Jahresperformance investiere ich einen kleineren Teil meines Depots seit ungefähr zwei Jahren in Faktor-Optionsscheine. Die Börse darf ja auch Spaß machen (lacht). Sorgen bereitet sie mir natürlich auch von Zeit zu Zeit. WIE GEHEN SIE BEI DER AUSWAHL DER PRODUKTE VOR? DE: Der Faktor-Optionsschein ist ja nur das Instrument, mit dem ich meine Anlage- idee umsetze. Zunächst suche ich mir den Basiswert, also die Aktie oder den Index aus. Von Rohstoffen und Währungen habe ich persönlich zu wenig Ahnung, daher lasse ich die Finger davon. Ich lese recht viel und gehe mit offenen Augen durchs Leben. Dabei bekommt man die besten Ideen, welche Produkte und Trends und damit letztlich Unternehmen vielver- sprechend sind. WAS GEFÄLLT IHNEN BESONDERS AN FAKTOR-OPTIONSSCHEINEN? DE: Ganz klar: der konstante Hebel. Ich bin kein Freund von zweistelligen Hebeln, weil ich dann zu weite Stopps setzen muss, um nicht sofort ausge- führt zu werden, wenn es gegen mich läuft, und das erhöht wiederum mein Verlustpotenzial. Aber einen kleinen oder moderaten Hebel von 2 bis 4 habe ich lieber als gar keinen. Mir ist natürlich bewusst, dass auch ein moderater Hebel zu schmerzlichen Verlusten führen kann. Da spreche ich leider aus Erfahrung. Be- vor ich Faktor-Optionsscheine gehandelt habe, musste ich mir immer neue Minis raussuchen, wenn der Markt sich in die eine oder andere Richtung stärker bewegte, um meine 2 bis 4 Hebel zu bekommen. Jetzt handele ich die gleiche WKN, die ich auswendig kenne, über einen längeren Zeitraum. VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW. Daniel Eckhardt ist 36 Jahre alt, verhei- ratet und wohnt in der Nähe von Kassel. Er arbeitet im Vertrieb eines mittel- großen Verlages. MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 19

KURZPORTRÄT MORGAN STANLEY Von Göttingen bis New York WIE MORGAN STANLEY ZU EINEM DER BEDEUTENDSTEN FINANZDIENSTLEISTER DER WELT WURDE. DIE WURZELN DER GLOBAL AGIERENDEN INVESTMENTBANK REICHEN BIS INS 19. JAHRHUNDERT ZURÜCK – UND AUCH EINE KLEINE UNIVERSITÄTSSTADT IN DEUTSCHLAND SPIELTE DABEI EINE ROLLE. Wenn man die Geschichte von Morgan Stanley betrachtet, lohnt es sich, einen Blick in die Weender Straße in Göttingen zu werfen. Denn was kaum jemand weiß: Bis hierher in die nieder- sächsische Provinz reichen die Wurzeln des globalen Finanzinstituts, das mit seinem Hauptsitz in New York heute zu den größten der Welt zählt. Wie das? Darüber gibt, etwas versteckt zwischen historischem Rathaus und ehemaligen Gildehäusern gelegen, eine Gedenktafel Auskunft, die an einem unscheinbaren Gebäude angebracht ist. Mit weißen Buchstaben in schwarzen Stein gemei- ßelt steht dort: „Hier in der Weender Straße 63 lebte J. P. Morgan als Student der Philosophie an der Georg- August- Universität 1856 –1857.“ Die Rede ist von John Pierpont Morgan, jenem damals gerade 19-jährigen Jungen aus Hartford, Connecticut, der im Laufe seines Lebens zum bedeutendsten Privat bankier des beginnenden 20. Jahr- hunderts werden sollte – war er doch 14 Jahre später entscheidend an der Gründung des Bankhauses Drexel, Morgan & Co. beteiligt, aus dem 1895 J. P. Morgan & Co. hervorging: die Keim- zelle der 1935 von seinem Enkel Henry Sturgis Morgan abgespaltenen Invest- mentbank Morgan Stanley. Es war der Beginn einer weltweiten Erfolgsstory. 20 MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE

KURZPORTRÄT MORGAN STANLEY Und auch wenn – vordergründig betrachtet – der Kontrast zwischen dem beschaulichen Studentenstädtchen in Deutschland und dem modernen Finanzdienstleister der Gegenwart größer nicht sein könnte, so weist er doch auf Wesenszüge der Gründer- familie hin, die sich bis heute in den gelebten Werten von Morgan Stanley wiederfinden: visionäres Denken über Grenzen hinweg, höchste Kompetenz und finanztechnisches Handeln und der Mut, neue Wege zu gehen. Was heute in der globalisierten Finanzwelt über Erfolg und Misserfolg entscheidet, wurde Morgan Stanley im Grunde bereits im 19. Jahrhundert in die Wiege gelegt. Heute hat sich das Unternehmen mit Büros und Niederlassungen in mehr als 42 Ländern durch die Exzellenz seiner Beratung und Umsetzung auf den Finanzmärkten weltweit einen klang- vollen Namen erarbeitet. In den USA, Europa und Asien sowie in zahlreichen Schwellenländern ist Morgan Stanley Marktführer. Nach Europa kamen die Banker aus New York dabei erst relativ spät: 1967 eröffnete eine Niederlassung in Paris, London folgte zehn Jahre später. In Frankfurt am Main ist Morgan Stanley seit 1987 vertreten. Die Geschäftstätigkeit der Bank und ihrer Tochtergesellschaften ruht heute im Wesentlichen auf drei Säulen: dem Bereich Institutionelle Wertpapiere (Institutional Securities), der Vermögens- verwaltung (Wealth Management) sowie dem Investment Management. In allen drei Segmenten hält das Unternehmen überragende Marktpositionen. INSTITUTIONAL SECURITIES Weltweit bietet Morgan Stanley seinen Kunden Best-in-Class- Produkte und -Dienstleistungen. In den Bereichen Equities (Aktien), Fixed Income (Anleihen) und Commodities (Rohstoffe) werden alle Aktivitäten rund um Vertrieb, Handel, Research Distribution sowie Technologie gebündelt. WEALTH MANAGEMENT Als eine der größten Vermögensverwal- tungsgesellschaften der Welt betreut Morgan Stanley mehr als zwei Billionen (= 2.000 Milliarden) US-Dollar an Kundenvermögen. Rund 16.000 Finanz- berater bieten Einzelpersonen, Familien, Unternehmen und Institutionen eine breite Palette von Dienstleistungen, die von Brokerage über Anlageberatung, Finanz- und Vermögensplanung bis hin zu Versicherungen und Altersvorsorgekon- zepten reicht. INVESTMENT MANAGEMENT Auch hier ist Morgan Stanley weltweit führend und gehört zu den größten globalen Investment-Management-Orga- nisationen. Die breite Angebotspalette richtet sich vor allem an institutionelle Investoren. Zu der Equity Division gehört auch der Bereich der Strukturierten Produkte, in dem Morgan Stanley in Deutschland seit vielen Jahren aktiv ist und für seine Kunden attraktive Anlagelösungen über alle Assetklassen hinweg entwickelt. Lag der Fokus dabei in der Vergangenheit auf dem institutionellen Anleger, so baut die Bank seit 2016 eine umfangreiche, stetig wachsende Produktpalette für Privatinvestoren auf, in der jeder erfah- rene Anleger von Optionsscheinen über Hebel-Zertifikate und Faktor-Options- scheine bis zu intelligenten Indexproduk- ten das für sein Risikoprofil passende Produkt finden kann. Bei aller Professionalität und dem Streben nach maximalem Erfolg für seine Kunden ist sich Morgan Stanley aber auch seiner sozialen Verant wortung bewusst – sowohl gegenüber den insgesamt mehr als 55.000 Mitarbeitern als auch bei der Wahrnehmung wohl- tätiger Aufgaben. Dieses weltweite Engagement ist in dem Programm „Giving Back“ zusammengefasst. Projekte in 542 Städten, in 42 Ländern der Welt, profitieren davon. Seit Jahr zehnten unter- stützt Morgan Stanley beispielsweise zahlreiche Initiativen zur Förderung von Bildung und Gesundheit von Kindern. Nicht hoch genug kann man dabei das Pro-Bono-Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Morgan Stanley würdigen. Mehr als 1,67 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit haben sie bisher bereits geleistet, auch zum Beispiel bei der Unterstützung von Non-Profit-Organisationen. Übrigens: Vor allem das Engagement in Bildungsfragen lässt sich letztlich auch wieder auf den Gründervater zurückführen. Er machte sich unter anderem als Kunstmäzen einen Namen, vergaß aber auch seine alte Universität in Göttingen nicht. Mit einer Spende von 50.000 Dollar, zur damaligen Zeit ein kleines Vermögen, ermöglichte er ihr unter anderem die Anschaffung englischsprachiger Literatur. Eine weitere Gedenktafel der Uni- Bibliothek erinnert noch heute daran. MORGAN STANLEY | FAKTOR-OPTIONSSCHEINE 21

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