Discount-Zertifikate Broschüre

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Dirk Grunert Leiter Retail & Institutional Structured Products Deutschland / Österreich / Schweiz Liebe Anlegerinnen und Anleger, Diese Broschüre stellt keine Anlagebera- tung dar und ist nicht als Anlageberatung oder -empfehlung zu verstehen. Es sollen Ihnen lediglich zusätzliche Informationen an die Hand gegeben werden. Ihre indi- viduelle Anlageentscheidung sollten Sie selbstverständlich stets aufgrund der maß- geblichen Angebotsunterlagen treffen. Wenn Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, rufen Sie meine Kolleginnen und Kollegen sowie mich gerne an. WIR WÜNSCHEN IHNEN VIEL ERFOLG BEI DER GELDANLAGE! Discount-Zertifikate erfreuen sich seit über 20 Jahren ungebrochen hoher Beliebtheit, haben sie doch von Anfang an einen Ge- danken aufgegriffen, der in den vergange- nen 10 Jahren besonders stark in den Fokus der Anleger gerückt ist: Einfachheit. Verallgemeinernd gesagt, erwirbt man mit einem Discount-Zertifikat ein Produkt, das sich auf eine Aktie bezieht, jedoch günstiger ist als ein Direktinvestment – eben mit einem Discount. Der Covered-Call (siehe Seite 18), eine seit es Terminbörsen gibt beliebte Optionsstrategie, war damit handlich verpackt für den Privatanleger erhältlich. Im Folgenden soll die Funktionsweise von Discount-Zertifikaten anschaulich anhand von Beispielen und Grafiken erläutert werden. Denn nur wer die Funktionsweise eines Produktes und dessen Einsatzmög- lichkeiten verstanden hat, kann bei seinen konkreten Anlageentscheidungen fundierte Abwägungen zwischen Chancen und Risiken vornehmen. MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 3

Discount – auch an der Börse eine Erfolgsstory OB IM SUPERMARKT ODER AN DER BÖRSE: WIR ALLE SUCHEN STETS NACH DEM GÜNSTIGSTEN PREIS. DA WÄRE ES DOCH INTERESSANT, ZUM BEISPIEL EINE AKTIE MIT RABATT ZU KAUFEN. DIES IST MIT DISCOUNT-ZERTIFIKATEN MÖGLICH. PREISNACHLÄSSE GIBT ES NICHT NUR BEIM TÄGLICHEN EINKAUF, SONDERN AUCH AM KAPITALMARKT Das englische Wort „discount“ heißt ins Deutsche übersetzt „Rabatt“. Gemeint sind also Preisnachlässe, die beispielweise im Supermarkt oder beim Autokauf ge- währt werden können. Aber kann es auch Discounts, also Preisnachlässe am Kapital- markt geben? Kurz und knapp: Ja! Ein Wertpapier mit einem Kursabschlag zu kaufen, wer will das nicht? Ein Dis- count vom Listenpreis, quasi wie beim Möbelhändler. Sucht man beispielsweise ein neues Sofa und hat das Lieblingsstück gefunden, das den persönlichen Kriterien in Bezug auf Design und Komfort ent- spricht, so geht der zweite Blick gezielt auf das Preisschild. Den Listenpreis erach- tet man in einem Möbelhaus am Samstag- morgen natürlich immer als zu teuer für den Kauf. Aber mit ein wenig Abschlag, warum nicht? Der freundliche Verkäufer gewährt den Nachlass und schon ist das Objekt noch attraktiver. 4 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

Bei einem Discount- Zertifikat ist es ähn- lich. Der gewünschte Titel ist gefunden: eine Aktie, die alle Kriterien in Bezug auf Fundamentaldaten, erwartete Kursent- wicklung, Kursschwankung und Dividen- de erfüllt. Es fehlt vielleicht nur noch ein letzter Kaufanreiz. Diesen kann das Discount- Zertifikat bieten. Der Vorteil gegenüber dem Kauf einer Aktie liegt bei einem Discount-Zertifikat auf der Hand: Anleger können mit einem Kursabschlag einsteigen. Ist der Abschlag der Großzü- gigkeit oder dem Verhandlungsspielraum des Verkäufers sprich Emittenten zu ver- danken? Nein, bei allem im Leben, gibt es auch hier eine Kehrseite. Im Vergleich zu einem direkten Engagement in eine Aktie wird der maximale Kursgewinn durch eine Obergrenze festgelegt. Der mögliche Gewinn ist beim Discount-Zertifikat somit gedeckelt. MIT EINER GUTEN STARTPOSITION DAS RENNEN MACHEN günstigen Einstieg im Vergleich zum Direktinvestment. Das ist nur eines der überzeugenden Argumente für die Discount-Zertifikate. Der Einsatz dieser Zertifikategattung ist jedoch noch vielfältiger, als es auf den ersten Blick scheint. Es lohnt, ein wenig in die Tiefe zu gehen, um die Gewinnmöglichkeiten auszuloten. Der Discount hilft zunächst einmal, eine wichtige Ressource zu schonen – die eigenen Finanzen. So hat das persönliche Investment die bessere Startposition am Markt, mit einem MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 5

GRUNDLAGEN Alles andere als eine Einbahnstraße DIREKTE INVESTMENTS IN EINEN BASISWERT, BEISPIELS- WEISE IN EINE AKTIE ODER EINEN INDEX, SIND AUF STEI- GENDE KURSE DES BETREF- FENDEN TITELS ANGEWIESEN. STAGNIERENDE NOTIERUNGEN BRINGEN KEINE ERTRÄGE UND EINE KURSSCHWÄCHE FÜHRT UNMITTELBAR ZU VERLUSTEN. BEI EINER NEGATIVEN ENT- WICKLUNG DES DIREKTINVEST- MENTS KÖNNEN BESTENFALLS ALTERNATIVE ERTRÄGE WIE DIVIDENDEN (GEWINNAUS- SCHÜTTUNGEN) EIN POSITIVES GEGENGEWICHT BILDEN. Discount-Zertifikate ermöglichen hin- gegen Gewinne in unterschiedlichen Szenarien: Steigende Basiswertkurse, aber auch seitwärts tendierende oder begrenzt sinkende Notierungen des zu- grunde liegenden Basiswerts können hier zum Erfolg führen. Eventuelle Dividendenzahlungen des Basiswerts, die einem Aktienanleger direkt zufließen, erhält der Inhaber eines Discount-Zertifikats nicht. Die während der Laufzeit des Zertifikats erwarteten Dividendenausschüttungen unter dem Basiswert werden in den Produktkondi- tionen des Discount-Zertifikats jedoch berücksichtigt. Die Produktkonditionen zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass der Preis eines Discount-Zertifikats einen Rabatt bzw. in Englisch einen Discount gegen- über dem aktuellen Basiswertkurs auf- weist. Bis zum Ende der Laufzeit nimmt der Discount immer weiter ab, sodass sich der Wert des Discount-Zertifikats dem Basiswertkurs annähert. Allerdings existiert dabei eine feste Obergrenze, die niemals überschritten werden kann. Durch diesen sogenannten Cap (Höchst- preis) ist die mit einem Discount-Zerti- fikat erzielbare Rendite von vornherein begrenzt. Basiswertkurse oberhalb des Caps (Höchstpreis) spielen für den Rückzahlungsbetrag am Laufzeitende keine Rolle. Aus dem günstigeren Kaufpreis des Discount-Zertifikats im Vergleich zum Basiswertkurs und dem Abbau des Discounts im Laufe der Zeit resultieren die Gewinnmöglichkeiten sogar bereits bei stagnierenden und leicht sinkenden Notierungen des zugrunde liegenden Basiswerts. Der Kauf mit einem Rabatt kann sich zudem auch in einem Verlust- szenario als Vorteil erweisen. Denn selbst wenn der Basiswertkurs stark ins Minus rutscht und am Laufzeitende ein Gleichstand zwischen Basiswertkurs und Zertifikat besteht, verzeichnet der Discount-Investor eine im Vergleich zum Direktinvestment reduzierte Negativ- performance. Nur wenn die prozentuale Wertent- wicklung des Basiswerts unter Berück- sichtigung einer eventuell realisierten Dividendenrendite die begrenzten Renditechancen des Discount-Zertifikats übertrifft, wäre das Direktinvestment im Rückblick vorteilhaft gewesen. Bis zu diesem Punkt ist der Anleger mit einem Discount-Zertifikat jedoch in einer weiten Bandbreite an Basiswertszenarien besser aufgestellt. 6 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

GRUNDLAGEN Das macht ein Discount-Zertifikat aus JEDES DISCOUNT-ZERTIFIKAT WIRD DURCH BESTIMMTE AUSSTATTUNGSPARAMETER DEFINIERT, DIE ZUM ZEIT- PUNKT DER EMISSION FEST- GELEGT WERDEN UND BIS ZUM LAUFZEITENDE UNVER- ÄNDERLICH SIND. › Das jeweilige Zertifikat bezieht sich auf einen bestimmten Basiswert. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Aktie, einen Index, einen Rohstoff oder ein Währungspaar handeln. › Rückzahlungsbetrag meint den Be- trag, der gemäß den in den Endgültigen Bedingungen festgelegten Bestimmun- gen ermittelt und am Fälligkeitstag an den Anleger ausgezahlt wird. › Basiswertkurs ist der jeweilige Kurs eines Basiswerts. › Das Bezugsverhältnis definiert, auf wie viele Einheiten des Basiswerts sich ein Discount-Zertifikat bezieht. Bei Discount-Zertifikaten auf Aktien beträgt das Bezugsverhältnis zum Beispiel oft- mals 1,00. Jedes Zertifikat bezieht sich also auf eine Aktie. Bei Indizes liegt das Bezugsverhältnis meist bei 0,01. Folglich bezieht sich ein einzelnes Zertifikat auf ein Hundertstel des Index. › Die Laufzeit eines Discount-Zertifi- kats ist begrenzt. Durch die Festlegung des Bewertungstags wird der Termin fixiert, an dem der Rückzahlungsbetrag des Discount-Zertifikats ermittelt wird. Anschließend erhält der Anleger diesen Rückzahlungsbetrag automatisch gut- geschrieben. › Der Cap bzw. Höchstpreis ist der Basiswertkurs, bis zu dem das Discount- Zertifikat von der Entwicklung des Basis- wertkurses profitiert. Basiswertkurse oberhalb des Caps (Höchstpreis) können sich nicht positiv auf den Rückzahlungs- betrag des Discount-Zertifikats auswir- ken. Der Cap (Höchstpreis) kann über dem aktuellen Basiswertkurs, aber auch unter dem aktuellen Basiswertkurs fest- gelegt werden. › Der Höchstbetrag ergibt sich aus dem Cap (Höchstpreis) multipliziert mit dem Bezugsverhältnis. Dies ist der maximal mögliche Rückzahlungsbetrag pro Zerti- fikat. Ein höherer Rückzahlungsbetrag ist nicht möglich, sodass sich aus dem Höchstbetrag bezogen auf den individu- ellen Einstiegskurs die maximal mögliche Rendite für den Käufer des Discount- Zertifikats ergibt. MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 7

Auszahlungsprofil und Szenarien AM BEWERTUNGSTAG WIRD DER RÜCKZAHLUNGSBETRAG PRO DISCOUNT-ZERTIFIKAT ERMITTELT. DABEI SIND GRUND- SÄTZLICH DREI KONSTELLATIONEN ZU UNTERSCHEIDEN. Basiswertkurs ≥ Cap (Höchstpreis) Wenn der endgültige Basiswertkurs am Bewertungstag (z. B. bei Aktien meist der Tagesschlusskurs) auf oder über dem Cap (Höchstpreis) des Discount-Zertifikats liegt, erfolgt die Rückzahlung durch die automatische Auszahlung des Rückzahlungsbetrags in Form des Höchstbetrags je Zertifikat. Dieser Höchstbetrag berücksichtigt das Bezugsverhältnis. Indem der Anleger den größtmöglichen Rückzahlungsbetrag erhält, realisiert er gegenüber seinem individuellen Einstiegspreis die für ihn maximal mögliche Rendite. Von Basiswertkursen oberhalb des Caps (Höchstpreis) kann der Inhaber eines Discount-Zertifikats nicht profitieren. BASISWERTKURS ≥ CAP (HÖCHSTPREIS) Endgültiger Basiswertkurs Höchstbetrag je Zertifikat => max. Rendite Cap bzw. Höchstpreis Kaufpreis des Discount- Zertifikats 8 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

AUSZAHLUNGSPROFIL Cap (Höchstpreis) > Basiswertkurs > Kaufpreis des Discount-Zertifikats Notiert der endgültige Basiswertkurs am Bewertungstag unter dem Cap (Höchstpreis), aber über dem individuellen Kaufpreis des Zertifikats, erzielt der Anleger einen prozentualen Gewinn, der geringer als die maximal mögliche Rendite ist. Der Anleger erhält in diesem Szenario basierend auf den vor der Emission des Zertifikats in den Endgültigen Bedingungen festgelegten Parametern entweder den Basiswert in sein Depot übertragen (sogenannte physische Lieferung, kann bei Aktien als Basiswert vorkommen) oder eine Barauszahlung in Höhe des Basiswertkurses (sogenanntes Cash Settlement, bei Indizes als Basiswert und kann bei Aktien als Basiswert vorkommen). Dabei ist das Bezugsverhältnis des Discount-Zertifikats zu beachten. Weil der aktuelle Börsenkurs des physisch übertragenen Basiswerts bzw. die Höhe der Barauszahlung über dem individuellen Kaufpreis des Zertifikats liegt, entsteht ein Gewinn. CAP (HÖCHSTPREIS) > BASISWERTKURS > KAUFPREIS DES DISCOUNT-ZERTIFIKATS Cap bzw. Höchstpreis Endgültiger Basiswertkurs entspricht Wert des Zertifikats => Gewinn, aber kleiner als max. Rendite Kaufpreis des Discount- Zertifikats Basiswertkurs < Kaufpreis des Discount-Zertifikats Auch im Negativszenario erhält der Anleger als Rückzahlung des Discount-Zertifikats basierend auf den vor der Emission des Zertifikats in den Endgültigen Bedingungen festgelegten Parametern automatisch den Basiswert ins Depot übertragen (soge- nannte physische Lieferung, kann bei Aktien als Basiswert vorkommen) oder eine Barauszahlung in Höhe des Basiswertkurses (sogenanntes Cash Settlement, bei Indizes als Basiswert und kann bei Aktien als Basiswert vorkommen) unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses. Der aktuelle Börsen kurs des physisch übertragenen Basiswerts bzw. die Höhe der Barauszahlung liegt in diesem Szenario jedoch unter dem ursprünglichen Kaufpreis des Zertifikats, sodass für den Anleger ein Verlust entsteht. Da es im schlechtesten Fall zu einer Wertlosigkeit des Basiswerts kommen kann, ist ein Totalverlust nicht auszuschließen. BASISWERTKURS < KAUFPREIS DES DISCOUNT-ZERTIFIKATS Cap bzw. Höchstpreis Kaufpreis des Discount- Zertifikats Endgültiger Basiswertkurs entspricht Wert des Zertifikats => Verlust MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 9

GEWINNE / VERLUSTE AM BEWERTUNGSTAG i t s u l r e V / n n w e G r e l a u t n e z o r P 30 % 20 % 10 % 0 % −10 % −20 % −30 % −100 % 6 0 3 4 2 1 5 Discount-Zertifikat Basiswert 70 80 90 100 110 120 130 Basiswertkurs am Bewertungstag Ausstattungsparamater des exemplarischen Discount-Zertifikats: Konstellation zum Kaufzeitpunkt Laufzeit 12 Monate Kaufpreis des Discount-Zertifikats 90 Euro Bezugsverhältnis 1,0 Basiswertkurs 100 Euro Cap / (Höchstpreis) 110 Euro Der Discount gegenüber dem Basiswertkurs zum Kaufzeitpunkt beträgt somit 10 Prozent. STANDARDBEISPIEL Basiswertkurs bei der finalen Bewertung Prozentualer Gewinn / Verlust des Basiswerts Prozentualer Gewinn / Verlust des Discount-Zertifikats 0 −100 % −100 % Totalverlustrisiko, da Wertlosigkeit des Basiswerts nicht auszuschließen 40 −60 % 60 −40 % 80 −20 % −55,56 % −33,33 % −11,11 % Prozentualer Verlust des Discount- Zertifikats ist geringer als prozentualer Verlust des Basiswerts. 90 −10 % 0 % Break- Even Performance-Vorteil mit dem Discount-Zertifikat im 10 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

BEISPIELSZENARIEN VERLUSTZONE Der Basiswertkurs liegt am Bewertungstag unter dem Kaufpreis des Zertifikats. Totalverlustgefahr durch potenzielle Wertlosigkeit des Basiswerts. DISCOUNT-ZERTIFIKAT MIT PERFORMANCE-VORTEIL Die prozentuale Wertentwicklung des Discount-Zertifikats ist im grün hinterlegten Bereich besser als die Performance des Basiswerts. Dieser Vorteil ergibt sich aus dem Discount beim Einstieg und gilt in der Verlustzone sowie in der Gewinnzone bis zum Outperformance-Punkt. DISCOUNT-ZERTIFIKAT MIT PERFORMANCE-NACHTEIL Oberhalb des Outperformance-Punkts erzielt der Basiswert eine prozentuale Wertentwicklung, die höher ist als die maximal mögliche Rendite des Discount-Zertifikats. 1 2 3 4 5 6 BREAK-EVEN (GEWINNSCHWELLE) Bei 90 Euro entspricht der Basiswertkurs dem Kaufpreis des Zertifikats, sodass die Zertifikatsperformance 0 Prozent beträgt. SEITWÄRTSRENDITE Schließt der Basiswert am Bewertungstag unverändert auf demselben Niveau wie zum Kaufzeitpunkt des Discount-Zertifikats, also bei 100 Euro, so erzielt das Zertifikat aufgrund seines günstigen Einstiegskurses von 90 Euro eine Seitwärtsrendite in Höhe von 11,11 Prozent. CAP Wenn der Basiswert am Bewertungstag auf Höhe des Caps von 110 Euro oder darüber schließt, wird das Zertifikat zum Höchstbetrag zurückgezahlt. Bezogen auf den Kaufpreis des Zertifikats von 90 Euro wird dabei die maximal erzielbare Rendite in Höhe von 22,22 Prozent ( = (110 / 90 − 1) × 100 Prozent) realisiert. Eine höhere Rückzahlung ist nicht möglich, da Basiswertkurse oberhalb des Caps nicht berücksichtigt werden. OUTPERFORMANCE-PUNKT Bei einem Basiswertkurs von 122,22 Euro beträgt die positive prozentuale Wertentwicklung des Basiswerts 22,22 Prozent und entspricht der maximal möglichen Rendite des Zertifikats. Darüber erzielt der Basiswert eine höhere Performance als das Zertifikat. VERLUSTSZENARIO (BEISPIEL) Liegt der Basiswertkurs zum Beispiel bei 75 Euro, also 25 Prozent unter Niveau vom Kaufzeitpunkt des Zertifikats, endet das exemplarische Discount-Zertifikat mit einem Verlust von 16,67 Prozent. TOTALVERLUSTRISIKO Wegen der potenziellen Wertlosigkeit des Basiswerts kann das Discount-Zertifikat zu einem Totalverlust führen. 100 0 % 11,11 % 110 10 % 22,22 % 120 20 % 22,22 % 122,22 22,22 % 22,22 % 130 30 % 22,22 % 140 40 % 22,22 % Seitwärtsrendite Basiswert = Cap => Maximalrendite Outperformance- Punkt Performance-Basiswert ist größer als die Maximalrendite des Zertifikats Vergleich zur Wertentwicklung des Basiswerts MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 11

STRATEGIEN Strategien für individuelle Ziele DURCH DIE WAHL DES CAPS (HÖCHSTPREISES) LASSEN SICH MIT DISCOUNT-ZERTIFIKATEN VERSCHIEDENE STRATEGIEN VERFOLGEN, DIE EINE DEFENSIVE, NEUTRALE ODER OFFENSIVE AUSRICHTUNG DES INVESTMENTS ERMÖGLICHEN. Ob ein möglichst großer Puffer gegen sinkende Basiswertkurse, eine möglichst hohe Seitwärtsrendite oder eine begrenzte Partizipation an steigenden Basiswert- kursen im Fokus stehen soll, entscheidet der Anleger gemäß seiner Einschätzung zur Entwicklung des Basiswerts und passend zu seiner individuellen Risikoneigung und Erfahrung mit Zertifikaten. In den folgenden Betrachtungen und Beispielen werden zur Vereinfachung keine Kosten berücksichtigt, die der Käufer eines Discount-Zertifikats zusätzlich zum Kauf- preis zu tragen hat (z. B. Transaktionsge- bühren beim Kauf / Verkauf des Zertifikats, evtl. Depotführungsgebühren etc.). Defensiv DER KÄUFER EINES DEFENSIV AUSGESTATTETEN DISCOUNT-ZERTIFIKATS MÖCHTE BEI STEIGEN- DEN UND SEITWÄRTS LAUFENDEN, ABER AUCH BEI MODERAT SINKENDEN BASISWERTKURSEN EINEN GEWINN ERZIELEN. ER WÄHLT FOLGLICH EINEN CAP (HÖCHSTPREIS), DER DEUTLICH UNTER DEM AKTUELLEN BASISWERTKURS LIEGT. DADURCH KANN DEM BASISWERT EIN DEUTLICHER, ENDFÄLLIGER PUFFER FÜR POTENZIELLE KURSVERLUSTE EINGERÄUMT WERDEN. Der Basiswertkurs darf zur finalen Bewer- tung bis zum Cap (Höchstpreis) gesunken sein, damit am Laufzeitende der Höchst- betrag des Rückzahlungsbetrags zurück- gezahlt wird und der Anleger somit die maximal mögliche Rendite erzielt. Bis zur Gewinnschwelle (Break-Even) ist der Puffer noch etwas größer, denn das Discount-Zertifikat notiert zum Kaufzeit- punkt unter dem Cap (Höchstpreis). Erst wenn der Basiswertkurs am Bewertungs- tag unter dem individuellen Kaufpreis des Zertifikats liegt, erleidet der Anleger einen Verlust. Aufgrund des großen Puffers gegen sinkende Basiswertkurse müssen Anleger bei der defensiven Strategie Abstriche hinsichtlich der maximal zu erzielenden Rendite machen. Speziell bei relativ kurzen Laufzeiten und niedrigen Caps (Höchstpreis) kann es sein, dass kaum noch Renditepotenzial vorhanden ist. In der Praxis kann es gleichwohl lohnend sein, wenn sich der Anleger über die Pro- duktpalette von defensiven, kurzlaufenden Discount-Zertifikaten informiert. Je nach Basiswert und Marktkonstellation finden sich mitunter Zertifikate mit niedrigen Caps (Höchstpreis), die attraktive Maximal- renditen pro Jahr (per annum / p. a.) in Aussicht stellen. Anleger sollten sich aller- dings auch bei einer defensiven Strategie der Risiken bewusst sein, die mit einem Investment in Zertifikate verbunden sind. Wenn der Basiswertkurs unerwartet stark fällt und am Bewertungstag unter dem ursprünglichen Kaufpreis des Discount- Zertifikats notiert, treten Verluste auf. Im Beispiel für das defensiv ausgestattete Discount-Zertifikat darf der Basiswertkurs am Bewertungstag um bis zu 25 Prozent unter dem Basiswertkurs zum Kaufzeit- punkt notieren, damit das Zertifikat die maximal mögliche Rendite von 7,14 Prozent realisiert. Verluste entstehen am Bewer- tungstag erst, wenn der finale Basis- wertkurs um mehr als 30 Prozent unter dem Basiswertkurs zum Kaufzeitpunkt gefallen ist. Da der Cap (Höchstpreis) unter dem Basiswertkurs zum Kaufzeit- punkt fixiert ist, entspricht die Rendite bei einem unveränderten Basiswertkurs am Bewertungstag (Seitwärtsrendite) der maximal möglichen Rendite. Aufgrund der defensiven Ausstattung liegt der Outperformance-Punkt relativ niedrig bei 107,14 Euro. Darüber übertrifft die pro- zentuale Wertentwicklung des Basiswerts die maximal mögliche Performance des Discount-Zertifikats. 12 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

STRATEGIE Ausstattungsparamater des exemplarischen Discount-Zertifikats: Basiswert- kurs bei der finalen Bewertung Prozentualer Gewinn / Verlust des Basiswerts Prozentualer Gewinn / Verlust des Discount- Zertifikats Gewinn- schwelle Cap => max. Rendite 50 60 70 75 80 90 Seitwärts- rendite = max. Rendite 100 Outperfor- mance-Punkt 107,14 110 120 130 140 150 −50 % −40 % −30 % −25 % −20 % −10 % 0 % 7,14 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % −28,57 % −14,29 % 0 % 7,14 % 7,14 % 7,14 % 7,14 % 7,14 % 7,14 % 7,14 % 7,14 % 7,14 % 7,14 % Cap / (Höchstpreis) Laufzeit Bezugsverhältnis 75 Euro 12 Monate 1,0 Konstellation zum Kaufzeitpunkt: Kaufpreis des Discount-Zertifikats 70 Euro Basiswertkurs 100 Euro Der Discount gegenüber dem Basiswertkurs zum Kaufzeitpunkt beträgt somit 30 Prozent. GEWINNE / VERLUSTE AM BEWERTUNGSTAG i t s u l r e V / n n w e G r e l a u t n e z o r P 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % −10 % −20 % −30 % −40 % − 50 % 0 5 0 6 0 7 0 8 0 9 0 0 1 0 1 1 0 2 1 0 3 1 0 4 1 0 5 1 Basiswertkurs am Bewertungstag Basiswert Discount-Zertifikat MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 13

Offensiv ANLEGER, DIE MIT EINEM DISCOUNT-ZERTIFIKAT BEGRENZT AUCH VON STEIGENDEN BASISWERT- KURSEN PROFITIEREN MÖCHTEN, WÄHLEN EINE OFFENSIVE AUSSTATTUNG. DER CAP (HÖCHSTPREIS) WIRD IN DIESEM FALL ÜBER DEM BASISWERTKURS ZUM ZEITPUNKT DES KAUFS DES DISCOUNT- ZERTIFIKATS FIXIERT. Nur wenn der Basiswertkurs deutlich zulegt und am Bewertungstag auf oder über dem Cap (Höchstpreis) notiert, erzielt das Discount-Zertifikat bei dieser Strategie die maximal mögliche Rendite. Der Outperformance-Punkt, d. h. der Zeit- punkt, ab dem der Basiswert besser als das Zertifikat abschneidet, liegt dement- sprechend hoch. Umgekehrt ist dafür der Preisabschlag auf den Basiswertkurs zum Zeitpunkt des Kaufs des Discount-Zertifi- kats geringer als bei einer neutralen oder defensiven Ausstattung. Gegen sinkende Basiswertkurse ist der Puffer bei der finalen Bewertung also vergleichsweise gering. Auf eine potenzielle Seitwärtsren- dite muss aber dennoch nicht verzichtet werden. Auch wenn der Basiswertkurs sich weder positiv noch negativ entwi- ckelt hat und am Bewertungstag dem Basiswertkurs zum Zeitpunkt des Kaufs des Zertifikats entspricht, sind Gewinne erzielbar. Potenzielle Anleger sollten bei der Auswahl eines offensiv ausgestatteten Discount-Zertifikats darauf achten, dass der Kaufpreis des Discount-Zertifikats gegenüber dem Basiswertkurs gleichwohl einen ausreichenden Discount aufweist. Speziell bei einer kurzen Laufzeit des Discount-Zertifikats und einem hohen Cap (Höchstpreis) kann es sein, dass der Discount sehr gering ist. In einem solchen Fall bietet ein Discount-Zertifikat im Ver- gleich zu einem Direktinvestment ohne Kursobergrenze keine Vorteile. Wenn Aktien als Basiswert dienen und Dividen- denzahlungen auf diese Aktien während der Laufzeit des Discount-Zertifikats zu erwarten sind, dann wird der Discount bei einem hohen Cap (Höchstpreis) mitunter maßgeblich durch die zu erwartende Dividendenrendite bestimmt. Der Prei- sabschlag des Zertifikats gegenüber dem Basiswertkurs resultiert dann weniger aus den begrenzten Gewinnchancen. Eine solche Konstellation kann – speziell bei einer hohen erwarteten Dividendenrendi- te und einem hohen Cap (Höchstpreis) – durchaus attraktiv sein, da der potenzielle Anleger mithilfe des Discounts vorab von der erwarteten Dividende profitiert und bis zum hohen Cap (Höchstpreis) an potenziell steigenden Basiswertkursen partizipieren kann. Das exemplarische Discount-Zertifikat mit offensiver Ausstattung partizipiert bis zum Cap (Höchstpreis) in Höhe von 125 Euro an einer positiven Wertent- wicklung des Basiswertkurses. Damit der Basiswertkurs am Bewertungstag auf oder über dem Cap (Höchstpreis) schließt, muss er gegenüber dem Stand zum Kauf zeitpunkt um mindestens 25 Prozent gestiegen sein. Dann reali- siert das Zertifikat die maximal mögliche Rendite in Höhe von 34,41 Prozent. Aufgrund des anfänglichen Discounts tritt jedoch selbst bei einem unverän- derten Basiswertkurs von 100 Euro am Bewertungstag eine Seitwärtsrendite von 7,53 Prozent ein. Der Puffer gegen sinkende Basiswertkurse ist wegen der offensiven Ausstattung vergleichsweise gering. Sofern der Basiswertkurs am Bewertungstag unter 93 Euro liegt, fallen Verluste an. Dafür liegt der Outperfor- mance-Punkt relativ hoch. Erst wenn der Basiswertkurs nach deutlichen Kursgewin- nen am Bewertungstag über 134,41 Euro schließt, wird die maximal mögliche Performance des Discount-Zertifikats von der Basiswert-Performance übertroffen. 14 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

STRATEGIE BEISPIEL Basiswertkurs bei der finalen Bewertung Prozentualer Gewinn / Verlust des Basiswerts Prozentualer Gewinn / Verlust des Discount- Zertifikats 50 60 70 80 90 93 100 110 120 125 130 −50 % −40 % −30 % −20 % −10 % −7 % 0 % 10 % 20 % 25 % 30 % −46,24 % −35,48 % −24,73 % −13,98 % −3,23 % 0 % 7,53 % 18,28 % 29,03 % 34,41 % 34,41 % 134,41 34,41 % 34,41 % 140 150 150 40 % 50 % 50 % 34,41 % 34,41 % 34,41 % Gewinn- schwelle Seit- wärts- rendite Cap => max. Rendite Outper- formance- Punkt Ausstattungsparamater des exemplarischen Discount-Zertifikats: Cap / (Höchstpreis) Laufzeit Bezugsverhältnis 125 Euro 12 Monate 1,0 Konstellation zum Kaufzeitpunkt: Kaufpreis des Discount-Zertifikats 93 Euro Basiswertkurs 100 Euro Der Discount gegenüber dem Basiswertkurs zum Kaufzeitpunkt beträgt somit 7 Prozent. GEWINNE / VERLUSTE AM BEWERTUNGSTAG i t s u l r e V / n n w e G r e l a u t n e z o r P 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % −10 % −20 % −30 % −40% −50 % 0 5 0 6 0 7 0 8 0 9 0 0 1 0 1 1 0 2 1 0 3 1 0 4 1 0 5 1 Basiswertkurs am Bewertungstag Basiswert Discount-Zertifikat MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 15

STRATEGIEN Neutral DISCOUNT-ZERTIFIKATE, DEREN CAP (HÖCHSTPREIS) AUF HÖHE DES AKTUELLEN BASISWERT- KURSES FESTGELEGT IST, KÖNNEN ALS MARKTNEUTRALE INVESTMENTS BETRACHTET WERDEN. DER ANLEGER ERWARTET SOMIT EINE SEITWÄRTS GERICHTETE TENDENZ DES BASISWERTKURSES. Gegen sinkende Basiswertkurse bietet der beim Einstieg realisierte Discount am Bewertungstag einen moderaten Puffer. Steigende Basiswertkurse sind während- dessen in beliebigem Umfang willkommen, wobei sie am Bewertungstag keine rendite- steigernde Wirkung haben. Zur Realisie- rung der maximal möglichen Rendite des Discount-Zertifikats genügt es, wenn der Basiswertkurs am Bewertungstag unver- ändert gegenüber dem Basiswertkurs zum Kaufzeitpunkt auf Höhe des Caps (Höchst- preis) schließt. Notierungen oberhalb des Caps (Höchstpreis) können nicht zu einem höheren Rückzahlungsbetrag führen. Die Seitwärtsrendite entspricht hier der maximal möglichen Rendite des Zertifikats. Vergleicht man Discount-Zertifikate, die sich auf denselben Basiswert beziehen und eine identische Laufzeit aufweisen, so ist die erzielbare Seitwärtsrendite in der neu- tralen Variante am höchsten. Wenn der potenzielle Anleger eine seitwärts gerich- tete Tendenz für den Basiswert erwartet und eine entsprechende Risikoneigung sowie Erfahrung mit solchen Zertifikaten besitzt, können Anleger auch unter neu- tral ausgestatteten Discount-Zertifikaten attraktive Investmentmöglichkeiten finden. Das neutral ausgestattete Discount-Zerti- fikat setzt auf eine zumindest seitwärts gerichtete Tendenz des Basiswertkurses. In diesem Beispiel muss der Basiswertkurs am Bewertungstag auf oder über 100 Euro notieren. Unter dieser Bedingung realisiert das Zertifikat die maximal mögliche Rendi- te von 17,65 Prozent. Wegen der Über- einstimmung des Caps (Höchstpreis) und des Basiswertkurses zum Kaufzeitpunkt entspricht die maximal mögliche Rendite der Seitwärtsrendite. Der finale Puffer durch den Discount zum Kaufzeitpunkt beträgt hier 15 Prozent. Verluste treten somit am Bewertungstag auf, wenn der Basiswertkurs unter 85 Euro notiert. Der Outperformance-Punkt erreicht in diesem Beispiel 117,65 Euro. Erst wenn der Basis- wertkurs am Bewertungstag über diesem Level notiert, übertrifft seine prozentuale Wertentwicklung die maximal mögliche Performance des Discount-Zertifikats. STRATEGIE BEISPIEL Basiswertkurs bei der finalen Bewertung Prozentualer Gewinn / Verlust des Basiswerts Prozentualer Gewinn / Verlust des Discount-Zertifikats 50 60 70 80 85 90 100 110 −50 % −40 % −30 % −20 % −15 % −10 % 0 % 10 % Gewinnschwelle Cap => Seitwärts- rendite = max. Rendite Outperformance- Punkt 117,65 17,65 % 120 130 140 150 150 20 % 30 % 40 % 50 % 50 % −41,18 % −29,41 % −17,65 % −5,88 % 0 % 5,88 % 17,65 % 17,65 % 17,65 % 17,65 % 17,65 % 17,65 % 17,65 % 17,65 % 16 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE Ausstattungsparameter des exemplarischen Discount-Zertifikats: Cap / (Höchstpreis) Laufzeit Bezugsverhältnis 100 Euro 12 Monate 1,0 Konstellation zum Kaufzeitpunkt: Kaufpreis des Discount-Zertifikats 85 Euro Basiswertkurs 100 Euro Der Discount gegenüber dem Basiswertkurs zum Kaufzeitpunkt beträgt somit 15 Prozent. GEWINNE / VERLUSTE AM BEWERTUNGSTAG i t s u l r e V / n n w e G r e l a u t n e z o r P 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % −10 % −20 % −30 % −40% − 50 % 0 5 0 6 0 7 0 8 0 9 0 0 1 0 1 1 0 2 1 0 3 1 0 4 1 0 5 1 Basiswertkurs am Bewertungstag Basiswert Discount-Zertifikat

VERTIEFENDES WISSEN Was hat welchen Einfluss auf den Preis? DISCOUNT-ZERTIFIKATE BIETEN ANLEGERN DIE MÖGLICHKEIT, EINE GÄNGIGE STRATEGIE AUS DER WELT DER TERMINBÖRSEN MITHILFE BÖRSENGELISTETER WERTPAPIERE ZU NUTZEN. DABEI HANDELT ES SICH UM DIE STRATEGIE DES SOGENANNTEN COVERED-CALLS: INHABER VON AKTIEN, DIE ZUGANG ZU TERMINBÖRSEN HABEN, VER- KAUFEN CALL-OPTIONEN AUF DEN GEHALTENEN BASISWERT (DIE AKTIE) UND ERZIELEN DA- DURCH PRÄMIENEINNAHMEN. IM GEGENZUG WERDEN DIE RENDITECHANCEN BEGRENZT, DENN SOFERN DIE AKTIE AM LAUFZEITENDE DER VERKAUF- TEN CALL-OPTION ÜBER DEM BASISPREIS NOTIERT, MUSS SIE ZUM BASISPREIS AN DEN CALL- BESITZER VERKAUFT WERDEN. Eine Call-Option verleiht ihrem Inhaber das Recht, den zugrunde liegenden Basiswert zu einem festgelegten Preis (Basispreis) im Rahmen einer fest definierten Laufzeit zu kaufen. Demnach setzen Anleger bei einem Call- Optionsschein auf steigende Notierungen des Basiswerts, um anschließend vom potenziellen Wertzuwachs des Kaufrechts zu profitieren. Analog zu dieser Terminbörsenstrategie entsteht ein Discount-Zertifikat, indem der jeweilige Basiswert (oder genauer: ein Call mit Basispreis 0 Euro) und eine verkaufte Call-Option kombiniert werden. Die Laufzeit dieser verkauf- ten Call-Option bestimmt die Laufzeit des Discount-Zertifikats, ihr Basispreis definiert den Cap (Höchstpreis) und die beim Call-Verkauf vereinnahmte Prämie ist für den Discount des Zertifikatspreises gegenüber dem aktuellen Basiswertkurs verantwortlich. Die Konstruktion eines solchen Discount- Zertifikats erfolgt durch Emittenten des jeweiligen Zertifikats. Die vorstehende Erläuterung dient insbesondere dazu, po- tenziellen Anlegern in vereinfachter Form die hinter Discount-Zertifikaten stehende Mechanik näherzubringen. Nachfolgend sollen daher drei wichtige Parameter beleuchtet werden, die Einfluss auf den Optionspreis haben, der wiederum Aus- wirkungen auf das Discount-Zertifikat hat. ABNEHMENDE RESTLAUFZEIT Der Wert einer Option setzt sich aus dem sogenannten Zeitwert und dem gege- benenfalls vorhandenen inneren Wert zusammen. Bis zum Ende der Laufzeit sinkt der Zeitwert auf null, wobei der Zeitwertverlust mit abnehmender Lauf- zeit zunimmt. Für ein Discount-Zertifikat, das eine verkaufte Call-Option enthält, hat dieser Zeitwertverfall einen wert- steigernden Effekt. Besonders deutlich wird dies bei Discount-Zertifikaten mit Caps (Höchstpreis) unter oder auf dem aktuellen Basiswertkurs (defensive bzw. neutrale Ausstattungsvariante). Der mög- liche Gewinn bis zum Höchstbetrag ergibt sich hier aus einer verkauften Call-Option, die ausschließlich aus Zeitwert besteht. Demnach steuert das Discount-Zertifikat allein durch den Zeitwertverlust auf die maximal mögliche Rendite zu, sofern der Basiswertkurs am Bewertungstag nicht unterhalb des Caps liegt. Da die Bewe- gungen des Basiswertkurses am Bewer- tungstag oberhalb des Caps (Höchstpreis) für den Rückzahlungsbetrag nicht berück- sichtigt werden, sind sie für die Rendite eines solchen defensiven bzw. neutralen Discount-Zertifikats unbedeutend. BASISWERTKURS Während der Laufzeit wirken sich stei- gende Basiswertkurse tendenziell positiv und sinkende Basiswertkurse tendenziell negativ auf den Preis des betreffenden Discount-Zertifikats aus. Wie stark das Discount-Zertifikat reagiert, hängt von weiteren Faktoren wie etwa der Restlauf- zeit, der impliziten Volatilität und insbe- sondere von der Lage des Caps (Höchst- preis) ab. Handelt es sich beispielsweise um ein sehr offensives Discount-Zertifikat mit hohem Cap (Höchstpreis), bei dem die verkaufte Call-Option als Bestandteil der Konstruktion fast wertlos geworden ist, sind starke Reaktionen des Zertifikats- preises auf eine Veränderung des Basis - wertkurses zu erwarten. Im Extremfall könnten sich die Änderungen des Basis- wertkurses im Zertifikatspreis eins zu eins niederschlagen. Umgekehrt ist bei Discount-Zertifikaten mit einem sehr niedrigen Cap (Höchstpreis) (Platzierung erheblich unter dem aktuellen Basiswert- kurs) – speziell bei einer kurzen Rest- laufzeit – eine eher geringe Auswirkung von moderaten Änderungen des Basis- wertkurses zu beobachten. Je weiter der Basiswertkurs steigt, desto tiefer gerät die verkaufte Call-Option ins Geld und besteht fast nur noch aus innerem Wert. Im Ergebnis kann ein solches Discount- MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 17

VERTIEFENDES WISSEN TERMINBÖRSENSTRATEGIE COVERED-CALL (angegebene Werte exemplarisch) 110 Euro 100 Euro 90 Euro Basispreis des verkauften Calls 8 Euro 2 Euro Aktie im Depot des Anlegers 100 Euro Einnahmen durch:  Call-Verkauf  evtl. Dividende Call-Basispreis begrenzt maximal mögliche Rendite Seitwärtsrendite Break-Even verringerte Kostenbasis der Aktie 90 Euro Marktrisiko reduziert durch verringerte Kostenbasis, aber inkl. Totalverlustrisiko Zertifikat schon nahe am Höchstbetrag notieren und demnach seine maximal mögliche Rendite größtenteils ausge- schöpft haben. In einem solchen Szenario kann es sinnvoll sein, den entstandenen Gewinn durch einen vorzeitigen Kauf zu realisieren und anschließend neue Invest- mentgelegenheiten mit neuen Rendite- chancen zu nutzen. Bei einer Call-Option entspricht der innere Wert der Differenz zwischen dem Kurs des Basiswerts und dem Basispreis. IMPLIZITE VOLATILITÄT Die Preise von Optionen werden von der impliziten Volatilität, also der erwarteten Schwankungsintensität der Basiswert- kurse, stark beeinflusst. Unter sonst konstanten Bedingungen wird eine Option teurer, je höher die implizite Volatilität steigt. Dies bedeutet für Discount- Zertifikate, deren Aufbau eine verkaufte Call-Option mit dem Basispreis als Cap (Höchstpreis) enthält: Sind alle übrigen Faktoren konstant, nimmt der Discount- Zertifikatspreis mit einer steigenden impliziten Volatilität ab und mit einer sinkenden impliziten Volatilität zu. Zum Kaufzeitpunkt bieten Discount-Zertifikate auf einen aktuell schwankungsinten- siven Basiswert einen höheren Discount gegenüber dem Basiswertkurs und dementsprechend eine höhere maximal mögliche Rendite als ein vergleichbares Discount-Zertifikat auf einen Basiswert, bei dem mit geringeren Schwankungen gerechnet wird. Sobald ein Discount- Zertifikat erworben wurde, kann sich eine Veränderung der impliziten Volatilität wertmindernd oder wertsteigernd auf das erworbene Discount-Zertifikat aus- wirken. Wenn der Basiswertkurs sinkt und gleichzeitig die implizite Volatilität zunimmt (wie regelmäßig im Bereich von Aktien zu beobachten), sinkt der Preis des Discount-Zertifikats. Umgekehrt kann 18 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

VERTIEFENDES WISSEN eine abnehmende implizite Volatilität parallel zur kürzer werdenden Restlauf- zeit Kursgewinne des Discount-Zertifikats hervorrufen. Geht der Basiswertkurs beispielsweise nach einer Verlustphase aufgrund hoher impliziter Volatilität in eine Phase der Stabilisierung mit abneh- mender Schwankungsintensität über, sind steigende Discount-Zertifikatspreise möglich. auch Discount-Zertifikate während ihrer Laufzeit den Veränderungen der Zinsen. Im Vergleich zu den übrigen Einflussfaktoren haben Zinsänderungen geringere Auswirkungen, die jedoch nicht unberücksichtigt bleiben sollten. Unter sonst konstanten Bedingungen wird der aktuelle Kurs eines Discount-Zertifikats von steigenden Zinsen negativ und von sinkenden Zinsen positiv beeinflusst. Kauf des Discount-Zertifikats rendite- steigernd, wohingegen eine ungünstige Währungs entwicklung sich nachteilig auf die Rendite auswirkt. Dies kann im Ergebnis dazu führen, dass der Anleger selbst bei einem Rückzahlungsbetrag zum Höchstbetrag aufgrund der not- wendigen Währungsumrechnung in Euro weniger als den ursprünglich für das Discount-Zertifikat gezahlten Kaufpreis erhält und somit einen Verlust erleidet. „Im Geld” oder „In the money” notiert ein Optionsschein, wenn er bereits einen inneren Wert besitzt. Das bedeutet, der Kurs des Basiswerts notiert beim Call-Optionsschein über dem Basispreis und beim Put- Optionsschein unter dem Basispreis. DIVIDENDENERWARTUNGEN Sofern der Basiswert während der Laufzeit des Discount-Zertifikats eine Dividenden- zahlung erwarten lässt, wird dies in den Ausstattungsparametern berücksichtigt, die zum Zeitpunkt der Emission in den End- gültigen Bedingungen festgelegt werden. Sollten sich die Dividendenerwartungen ändern, beispielsweise weil das Unterneh- men, dessen Aktien den Basiswert bilden, eine Nichtausschüttung der Dividende, eine Dividendenkürzung oder -anhebung bekannt gibt, reagiert auch der Preis des Discount-Zertifikats. Unter sonst konstan- ten Bedingungen wirken sich reduzierte Dividendenerwartungen wertsteigernd und erhöhte Dividendenerwartungen wertmindernd auf den aktuellen Preis des Discount-Zertifikats aus. ZINSNIVEAU Optionspreise werden vom Zinsniveau beeinflusst. Demzufolge unterliegen WÄHRUNGSEINFLÜSSE BEI BASIS- WERTEN IN FREMDWÄHRUNG Basiswerte, die in einer ausländischen Währung notieren, bringen Währungs- chancen und Währungsrisiken mit sich, sofern das Discount-Zertifikat nicht mit einer Währungssicherung (sogenanntes Quanto) abgesichert ist. Eine günstige Währungsentwicklung ab dem Kaufzeit- punkt des Zertifikats (starke auslän- dische Währung gegenüber dem Euro) wirkt sich unter sonst konstanten Be- dingungen positiv auf den Preis des Zerti- fikats aus. Umgekehrt kann eine ungün- stige Währungsentwicklung (schwache ausländische Währung gegenüber dem Euro) zu einem sinkenden Discount-Zer- tifikatspreis führen. Am Laufzeitende gilt dieser Zusammenhang ebenso: Eine Barrückzahlung an den Anleger in Höhe des finalen Basiswertkurses beziehungs- weise des Höchstbetrags erfordert zunächst eine Umrechnung des Rückzah- lungsbetrags in Euro. Deshalb wirkt eine günstige Währungsentwicklung ab dem MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 19

VERTIEFENDES WISSEN Das 1 × 1 der Discount-Zertifikate KENNZAHLEN DIENEN DAZU, DASS POTENZIELLE ANLEGER DISCOUNT-ZERTIFIKATE MITEINANDER VERGLEICHEN KÖNNEN, DIE DAMIT VERBUN- DENEN CHANCEN UND RISIKEN EINSCHÄTZEN KÖNNEN UND SCHLIESSLICH EIN ZU IHNEN (IHRER ERFAHRUNG MIT SOLCHEN PRODUKTEN, IHREN GEWINNERWARTUNGEN, IHRER RISIKOERWARTUNG) PASSENDES ZERTIFIKAT AUSWÄHLEN ZU KÖNNEN. SPEZIALISIERTE INTERNET- SEITEN BIETEN OFTMALS FILTERMASKEN AN, MIT DEREN HILFE POTENZIELLE ANLEGER DIE SUCHE NACH EINEM GEEIGNETEN DISCOUNT- ZERTIFIKAT DURCH EINGABE VON UNTERSCHIEDLICHEN KENNZAHLEN DURCH- FÜHREN KÖNNEN. DISCOUNT SEITWÄRTSRENDITE (P. A.) Der Discount wird in Prozent angegeben und gibt den Rabatt an, den der aktuelle Kurs des Discount-Zertifikats gegenüber dem Basiswertkurs aufweist. Da ein Discount-Zertifikat am Bewertungstag erst dann im Verlust endet, wenn der Basiswertkurs unter dem bezahlten Zertifikatspreis liegt, gibt der Discount auch den endfälligen Puffer an. Der Basiswert darf bei der finalen Bewer- tung somit im Umfang des Discounts unter seinem aktuellen Kurs notieren, damit das Zertifikat noch immer an der Gewinnschwelle endet. Ein möglichst großer Discount ist also unter Risiko- gesichtspunkten von Vorteil. MAXIMALE RENDITE (P. A.) Wenn der Basiswertkurs am Bewertungs- tag auf oder über dem Cap (Höchstpreis) notiert, wird das be treffende Dicount- Zertifikat mit einem Rückzahlungsbetrag in Form des Höchstbetrags zurückgezahlt. Bezieht man diesen Höchstbetrag auf den aktuellen Zertifikatspreis ((Höchstbetrag- Zertifikatspreis) × 100 / Zertifikatspreis), ergibt sich die maximal erzielbare Rendite. Von dieser müssen jedoch die zusätzlich angefallenen Kosten, wie etwa Orderge- bühren, abgezogen werden. Um Discount- Zertifikate mit unterschiedlichen Lauf- zeiten besser vergleichen zu können, wird bei jedem Zertifikat die sogenannte „maximale Rendite“ p. a. angegeben. Hier- bei wird der größtmögliche prozentuale Gewinn des Zertifikats in eine Rendite pro Jahr umgerechnet. Wenn der Basiswertkurs am Bewertung s- tag unverändert auf dem ursprünglichen Kursniveau notiert, realisiert das Discount- Zertifikat die sogenannte Seitwärtsren- dite. Notiert der Basiswertkurs auf oder über dem Cap (Höchstpreis) (neutrale bzw. defensive Variante), entspricht die Seitwärtsrendite der maximal möglichen Rendite, denn eine Seitwärtsbewegung des Basiswertkurses auf Sicht zum Bewertungstag genügt bereits, damit der Rückzahlungsbetrag zum Höchstbetrag je Zertifikat erfolgt. Ist der Cap (Höchst- preis) hingegen über dem aktuellen Basis- wertkurs fixiert, ist die Seitwärtsrendite geringer als die maximale Rendite. Durch die annualisierte Angabe als Seitwärts- rendite p. a. werden Discount-Zertifikate mit unterschiedlichen Laufzeiten besser vergleichbar. OUTPERFORMANCE-PUNKT Indem die maximal mögliche Rendite des Discount-Zertifikats auf den aktuellen Basiswertkurs bezogen wird, lässt sich der Outperformance-Punkt berechnen. Sofern der Basiswertkurs am Bewer- tungstag über diesem Punkt notiert, hat der Basiswert einen prozentual höheren Gewinn als die maximal mögliche Rendite des Discount-Zertifikats erzielt. ABSTAND DES BASISWERTKURSES ZUM CAP (HÖCHSTPREIS) Diese Kennzahl gibt an, in welchem prozentualen Abstand der Basiswertkurs aktuell gegenüber dem Cap (Höchst- preis) notiert. Hierdurch wird deutlich, welche Anforderungen an den Basiswert 20 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

Chancen Der Kaufpreis eines Discount-Zertifikats weist einen Preisabschlag (den namen- gebenden Discount) gegenüber dem Basiswertkurs auf, auf den es sich be- zieht. Bis zum Bewertungstag wird dieser Preisabschlag jedoch aufgeholt, wobei der Cap (Höchstpreis) den maximalen Rückzahlungsbetrag je Discount-Zerti- fikat begrenzt. Ein Discount-Zertifikat bietet Gewinn- möglichkeiten bei stagnierenden Basis- wertkursen. Durch den günstigeren Einstieg mit Discount im Vergleich zum Direktinvestment in den Basiswert und durch den je nach Cap (Höchstpreis) teilweisen oder vollständigen Ausgleich dieses Discounts bis zum Bewertungs- tag kann ein Discount-Zertifikat auch bei einer Seitwärtstendenz des Basiswert- kurses eine positive Rendite erzielen. Ein Discount-Zertifikat bietet Gewinn- möglichkeiten auch bei leicht sinkenden Basiswertkursen. Je nach Kaufpreis (wobei grundsätzlich gilt: Je niedriger der Cap fixiert ist, desto günstiger ist das Discount-Zertifikat) kann auch bei einer teilweisen Negativtendenz des Basiswertkurses am Bewertungstag eine positive Rendite entstehen. Anhand der Höhe des Discounts zum Einstiegszeitpunkt lässt sich genau erkennen, wie groß der Puffer des Discount-Zertifikats gegen sinkende Basiswertkurse am Bewertungstag ist. Erst wenn der Basiswertkurs aufgrund von Kursverlusten am Bewertungstag unter dem individuellen Kaufpreis des Discount-Zertifikats schließt, endet das Investment für den Anleger mit einem Verlust. Betrachtet man allein die Kursperformance eines Direktinvest- ments in den Basiswert, dann endet das Discount-Zertifikat in einer größeren Bandbreite an Basiswertszenarien mit einem Gewinn. Im Verlustszenario sind die mit einem Discount-Zertifikat erlittenen prozentu- alen Verluste im Vergleich zur korres- pondierenden Negativperformance des Basiswerts aufgrund des zu anfangs gewährten Discounts geringer. Eine Aus- nahme bildet das nicht auszu schließende Szenario einer Wertlosigkeit des Basis- werts am Bewertungstag. In einem solchen Fall enden sowohl das Invest- ment in den Basiswert als auch das Investment in das korrespondierende Discount-Zertifikat gleichermaßen mit einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Bei der Auswahl eines Caps (Höchst- preis) oberhalb des aktuellen Basiswert- kurses ist mit einem Discount-Zertifikat auf Sicht zum Bewertungstag auch die Partizipation an steigenden Basis- wertkursen bis zum Cap (Höchstpreis) möglich. Wenn die erwartete Schwankungs- intenstät der Basiswertkurse (implizite Volatilität) nach dem Kauf eines Dicount-Zertifikats abnimmt, kann unter sonst konstanten Bedingungen während der Laufzeit ein Kursgewinn des Discount-Zertifikats entstehen. Der Zeitablauf ist unter sonst konstan- ten Bedingungen ein Vorteil für den Inhaber eines Discount-Zertifikats. Der je nach Cap (Höchstpreis) teilweise oder vollständige Abbau des beim Einstieg ge- währten Discounts bis zum Bewertungs- tag wirkt sich positiv auf die Preisbildung des Discount-Zertifikats aus. Für jeden Basiswert kann der potenzielle Anleger in der Regel zwischen unter- schiedlichen Discount-Zertifikaten mit jeweils verschiedenen Ausstattungs- parametern wählen und somit ein Invest- ment entsprechend seiner Kenntnisse, Erwartungen und Risikogeneigtheit tätigen. Die große Auswahl an Basiswerten erleichtert den Zugang zu einer breiten Palette an Investitionsmöglichkeiten mit einem Discount. Potenzielle Anleger kön- nen sich über das Angebot an Discount- Zertifikaten von Morgan Stanley auf der entsprechenden Website informieren. 22 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

Risiken Sinkende Basiswertkurse führen unmittel- bar zu sinkenden Kursen des betreffenden Discount-Zertifikats. Der Inhaber eines Discount-Zertifikats ist somit den Markt- risiken ausgesetzt. Wenn der Basiswertkurs aufgrund von Kursverlusten am Bewertungstag unter dem bezahlten Kaufpreis des Discount- Zertifikats schließt, endet das Zertifikat mit einem Verlust. Unter Berücksichti gung des Bezugsverhältnisses erhält der Anleger in diesem Negativszenario den Basiswert in sein Depot übertragen (physische Liefe- rung) oder einen entsprechenden Baraus- gleich ausgezahlt (Cash Settlement). Der Cap (Höchstpreis) begrenzt die mög- lichen Gewinne. Basiswertkurse ober- halb des Caps (Höchstpreis) werden am Bewertungstag für die Berechnung des Rückzahlungsbetrags nicht berücksichtigt, da für jedes Discount-Zertifikat der Rück- zahlungsbetrag maximal dem Höchstbe- trag entspricht. Aufgrund des durch den Cap (Höchst- preis) begrenzten Rückzahlungsbetrags je Discount-Zertifikat kann der Anleger bezogen auf den Kaufpreis des Zertifikats allenfalls die maximal mögliche Rendite realisieren. Wenn der Basiswertkurs am Bewertungstag einen höheren prozen- tualen Gewinn gegenüber dem Kursniveau zum Einstiegszeitpunkt aufweist, wäre ein Direktinvestment in den Basiswert rückblickend vorteil hafter gewesen. Die Wertlosigkeit des Basiswerts am Bewertungstag kann nicht ausgeschlossen werden. In einem solchen Szenario ist auch das korrespondierende Discount- Zertifikat wertlos. Es entsteht also ein Totalverlust risiko für das eingesetzte Kapital. Je höher der Cap (Höchstpreis) fixiert ist, desto geringer fällt tendenziell der Discount auf den Zertifikatspreis zum Kaufzeitpunkt aus. Mit höher werdendem Cap (Höchstpreis) vermindert der Anleger bei der Auswahl eines Discount-Zertifikats folglich den Puffer gegen sinkende Basis- wertkurse zum Bewertungstag. Eine zunehmende erwartete Schwan- kungsintensität der Basiswertkurse (impli- zite Volatilität) beeinflusst den Kaufpreis eines Discount-Zertifikats negativ. Dem- nach besteht das Risiko sinkender Zerti- fikatspreise während der Laufzeit bereits durch einen Volatilitätsanstieg. Da die impliziten Volatilitäten im Aktienbereich meist bei sinkenden Kursniveaus zuneh- men, sind Discount-Zertifikate mit einer Aktie bzw. einem Aktienindex als Basis- wert in einem schwachen Markt umfeld von den sinkenden Basiswertkursen und der gleichzeitig steigenden impliziten Volatilität betroffen. An den Inhaber eines Discount-Zertifikats werden keine laufenden Erträge des Basiswerts, wie beispielsweise Dividenden oder Zinsen, ausbezahlt. Ungünstige Entwicklungen der für das Discount-Zertifikat preisbestimmenden Einflussfaktoren bestehen nicht nur in sinkenden Basiswertkursen oder steigen- den Volatilitäten, sondern können auch in Form von veränderten Dividenden- erwartungen oder Zinsschwankungen vorliegen und den Discount-Zertifikats- preis negativ beeinflussen. Wenn der Basiswert in einer ausländi- schen Währung gehandelt wird, ist der Inhaber eines Discount-Zertifikats einem zusätzlichen Währungsrisiko ausgesetzt. Ein abnehmender Wert der ausländi- schen Währung gegenüber dem Euro wirkt sich negativ auf das Anlageergebnis in Euro aus. Discount-Zertifikate unterliegen einem Emittentenrisiko, welches neben den produktspezifischen Risiken von poten- ziellen Anlegern zu berücksichtigen ist. Kommt es zu einer Zahlungsunfähig- keit des Emittenten, würden Verluste eintreten, die bis zu einem Totalverlust führen können. Eine weitere ausführliche Risikodarstellung entnehmen Sie bitte dem für das jeweilige Produkt maßgeblichen Angebots- / Basisprospekt nebst etwaigen Endgültigen Bedingungen. MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 23

VERTIEFENDES WISSEN Discount-Zertifikate im praktischen Einsatz JEDES INVESTMENT IN EIN DISCOUNT-ZERTIFIKAT BEGINNT MIT DER ENTSCHEI- DUNG FÜR EINEN BESTIMM- TEN BASISWERT. DA EIN DISCOUNT-ZERTIFIKAT ZUR ERZIELUNG EINER POSITIVEN RENDITE NICHT ZWINGEND AUF STEIGENDE BASISWERT- KURSE ANGEWIESEN IST, KANN AUCH EINE STABILE ENTWICKLUNG DES BASIS- WERTKURSES AUSREICHEND SEIN. BASISWERTE, BEI DENEN DER POTENZIELLE ANLEGER KURSVERLUSTE – MÖGLICHER- WEISE SOGAR IN GRÖSSEREM AUSMASS – ERWARTET, SIND FÜR EIN INVESTMENT IN DISCOUNT-ZERTIFIKATE UNGEEIGNET. Basiswerte, die aktuell eine hohe erwar- tete Schwankungsintensität (implizite Volatilität) aufweisen, ermöglichen den Erwerb von Discount-Zertifikaten mit besonders attraktiven Konditionen hinsichtlich der Kennzahlen Discount, Seitwärtsrendite und maximale Rendite. Potenzielle Anleger sollten jedoch berücksichtigen, dass die hohe implizite Volatilität die Markteinschätzung zum Ausdruck bringt, wonach dem Basiswert starke Verluste zugetraut werden, die folglich auch bei dem betreffenden Discount-Zertifikat eintreten würden. Die persönliche Einschätzung der Ent- wicklung des Basiswerts sollte daher bei hoher Volatilität vor einem Erwerb von Discount-Zertifikaten umso kritischer hinterfragt werden. Da der Preis eines Discount-Zertifikats von einer abnehmenden impliziten Volatilität tendenziell positiv beein- flusst wird, eignen sich vor allem solche Basiswerte, für die der Anleger nach dem Kaufzeitpunkt einen Volatilitätsrückgang erwartet. Vielfach ist dieser Vorgang im Aktienbereich zu beobachten, wenn sich der Markt nach kräftigen Kursverlusten wieder beruhigt und der Basiswert zu einer Stabilisierung bzw. Erholung übergeht. Neben der Entscheidung für einen Basiswert stehen der persönliche Anla- gehorizont und damit die Laufzeit des Discount-Zertifikats im Fokus. Hierbei kommt es insbesondere darauf an, für wie lange ein potenzieller Anleger sein Geld investieren möchte (basierend auf den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen potenziellen Anlegers). Mit Blick auf den Basiswert geht es bei der Laufzeit um die Frage, zu welchem Zeitpunkt der Anleger dem Basiswert eine Notierung auf oder über dem Cap (Höchstpreis) zutraut. Mit der Auswahl des Caps (Höchstpreis) berücksichtigt der potenzielle Anleger seine persönliche Einschätzung im Hin- blick auf die Entwicklung des Basiswerts und kann zugleich die Chancen und Risiken, die das Discount-Zertifikat bietet, in Einklang mit seiner individuellen Risi- koneigung bringen. Wer die Marktrisiken reduzieren möchte, tendiert zu eher niedrigen Caps (Höchstpreis). Wer hinge- gen begrenzt an einem Aufwärtstrend des Basiswertkurses partizipieren möchte und dafür höhere Risiken in Kauf nimmt, der wählt ein Discount-Zertifikat mit einem höheren Cap (Höchstpreis). Ein hoher Cap (Höchstpreis) setzt aber immer auch voraus, dass der Anleger dem Basiswertkurs das Erreichen des Caps (Höchstpreis) zum Bewertungstag realistisch zutraut. Bei der Erwartung stark steigender Basis- wertkurse und der Auswahl eines dem- entsprechend hohen Caps (Höchstpreis) ist kritisch zu beurteilen, ob der korre- spondierende Discount des Zertifikats zum Einstiegszeitpunkt noch attraktiv 24 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

ist. Speziell bei hohen Caps (Höchstpreis) und kurzen Restlaufzeiten kann es sein, dass kaum noch ein Discount vorhanden ist. Ein solches Zertifikat würde im Ver- gleich zum Direktinvestment in den Basis- wert keinen Vorteil bieten. Sehr niedrige Caps (Höchstpreis) bieten die Aussicht auf einen Rückzahlungsbe- trag zum Höchstbetrag je Discount- Zertifikat bei steigenden, stagnierenden und sogar begrenzt sinkenden Basis- wertkursen. Das Discount-Zertifikat kann daher in vielen unterschiedlichen Szenarien zu einer positiven Rendite führen. Anleger sollten jedoch berück- sichtigen, dass sie mit dem Zertifikat weiterhin dem Risiko des Basiswert- kurses ausgesetzt sind, das bis hin zum Totalverlust führen kann, auch wenn erst stark sinkende Basiswertkurse am Bewertungstag zu einem Verlust führen. Diesem Risiko steht die Chance auf eine adäquate Rendite gegenüber. Speziell bei sehr niedrigen Caps (Höchstpreis) und kurzen Laufzeiten kann es sein, dass die maximal mögliche Rendite nur noch sehr gering ist. Die Chancen eines solchen Zertifikats sind bereits weitestgehend ausgereizt, sodass sich der Einstieg kaum noch lohnt. Grundsätzlich sind Discount-Zertifikate nicht als Tradinginstrumente konzipiert, sondern richten sich an Anleger, die ihr Investment bis zum Laufzeitende halten möchten. Dennoch sollten auch Depot- Positionen in Discount-Zertifikaten aktiv beobachtet werden. Falls der Basis- wertkurs in eine starke Abwärtsbewe- gung gerät und das Discount-Zertifikat entsprechend in Mitleidenschaft zieht, kann ein vorzeitiger Ausstieg aus dem Discount-Zertifikat zur Verlustbegren- zung sinnvoll sein. Hat sich der Basiswert seit dem Kaufzeit- punkt wie gewünscht oder sogar besser als erwartet entwickelt und notiert das Discount-Zertifikat gegenüber dem Kaufpreis dementsprechend im Gewinn, bietet sich eine Überprüfung der rest- lichen Renditechancen an. In einem sol- chen Positivszenario kann es sein, dass die maximal mögliche Rendite beinahe erreicht ist und ein Abwarten bis zum Bewertungstag kaum noch Restpotenzial bietet. Zugleich besteht auch immer das Risiko, dass sich der Markt ändert und der Basiswertkurs negativ entwickelt. Folglich kann die vorzeitige Realisierung der Gewinne durch einen Verkauf des Discount-Zertifikats und die eventuelle Umschichtung in ein Produkt mit einem attraktiveren Chance-Risiko-Verhältnis erwägenswert sein. MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE 25

KURZPORTRÄT MORGAN STANLEY Morgan Stanley: Unsere Welt in Zahlen WIE VIELE MENSCHEN ARBEITEN FÜR MORGAN STANLEY? WELCHES VERMÖGEN VERWALTEN WIR FÜR UNSERE KUNDEN? WAS LEISTEN WIR FÜR WOHLTÄTIGE ZWECKE? UND WIE HOCH IST EIGENTLICH UNSER HAUPTQUARTIER IN NEW YORK? DIE ANTWORTEN LIEFERN BEEINDRUCKENDE UND INTERESSANTE ZAHLEN, DIE EINBLICK GEBEN IN EINE DER GRÖSSTEN BANKEN DER WELT. Mehr als 68.000 Menschen arbeiten weltweit für Morgan Stanley. 21 Prozent der globalen Transaktionen von Aktien werden von Morgan Stanley ausgeführt. Seit 61 Jahren engagiert sich Morgan Stanley unter anderem mit seiner „Global Alliance for Children’s Health“ für die Verbesserung der medizinischen Versorgung benachteiligter Kinder. 1585 Broadway lautet eine der wichtigsten Adressen der globalen Bankenwelt. Hier befindet sich das Morgan-Stanley- Headquarter in New York. 209 Meter hoch ist das Morgan-Stanley-Gebäude. Es umfasst 42 Etagen. 48.200.000.000 (48,2 Milliarden Dollar) Umsatz machte Morgan Stanley im Jahr 2020. Davon entfielen 53 Prozent auf Institutional Securities Group, 39 Prozent auf das Wealth Management und 8 Prozent auf das Investment Management. Vermögensverwalter rund um den Globus kümmern sich bei Morgan Stanley um ein Kundenvermögen von insgesamt rund 4.200.000.000.000 (4.200 Milliarden Dollar). Damit ist unsere Vermögensverwaltung eine der größten der Welt. Mit 190.000.000 (190 Millionen Dollar) unterstützt Morgan Stanley jährlich wohltätige und Non-Profit-Organisationen. Im Rahmen der 2020 „Move for Meals“-Kampagne sammelten mehr als 10.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 240 Millionen Schritte. Durch dieses Engagement konnten 25 Millionen Mahlzeiten für benachteiligte Kinder auf der ganzen Welt gespendet werden. Stand Juli 2021 26 MORGAN STANLEY | DISCOUNT-ZERTIFIKATE

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